vonSchwerin:Curd Christoph Graf von Schwerin (* 1684)

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Curd Christoph wurde am 26. October 1684 zu [[vonSchwerin:Löwitz|Löwitz]] geboren, seit 1697 von seinem Onkel [[vonSchwerin:Dettlof von Schwerin (* 1650)|Dettlof]] im Haag erzogen, besuchte die Universitäten [[Wikipedia:de:Universität Leiden|Leiden]] und [[Wikipedia:de:Universität Rostock|Rostock]], und war am 29. November 1699 auch bei der [[Wikipedia:de:Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]] eingeschrieben,<ref>Album der Universität. Wegen seines jugendlichen Alters wurde er nicht vereidigt, sondern nur durch Handschlag zum Gehorsam verpflichtet.</ref> trat jedoch — sehr gegen den Wunsch der Seinigen, welche ihn für die staatsmännische Laufbahn bestimmt hatten — im Jahr 1700 als [[Wikipedia:de:Fähnrich|Fähnrich]] in das Meklenburgische Regiment, dessen Inhaber sein Onkel war und welches damals in holländischen Diensten stand. Bei der Kompagnie seines Bruders [[vonSchwerin:Bernd Dettlof von Schwerin (* 1676)|Bernd Dettlof]] machte er eine strenge soldatische Schule durch, focht dann im [[Wikipedia:de:Spanischer Erbfolgekrieg|spanischen Erbfolgekrieg]] unter [[Wikipedia:de:Duke of Marlborough|Marlborough]] bei Donauwörth (2. Juli 1704) und Höchstädt (13. August 1704), und wurde am 10. September 1705, noch nicht volle 21 Jahre alt, von den Generalstaaten zum Kapitain befördert. Gleichzeitig erhielt er auch die Kompagnie seines, bei Donauwörth gebliebenen Bruders. Als aber sein Onkel, dem er in kindlicher Liebe zugetan war, sich im Oktober 1705 veranlasst sah, seinen Abschied zu nehmen und sich auf seine Güter nach Pommern begab, begleitete er ihn dorthin<ref>Wie es scheint, nahm Curd Christoph nicht seinen Abschied, sondern befand sich nur auf erlaub.</ref> und verblieb auch bis zu dessen am 30. August 1707 erfolgenden Tode bei ihm in [[vonSchwerin:Putzar]]. Als [[Wikipedia:de:Oberstleutnant#Historisches|Oberstlieutenant]] mit einem Patent vom 30. November 1706 kehrte er darauf in den Meklenburgischen Dienst ,zurück<ref>Aber nicht
Curd Christoph wurde am 26. October 1684 zu [[vonSchwerin:Löwitz|Löwitz]] geboren, seit 1697 von seinem Onkel [[vonSchwerin:Dettlof von Schwerin (* 1650)|Dettlof]] im Haag erzogen, besuchte die Universitäten [[Wikipedia:de:Universität Leiden|Leiden]] und [[Wikipedia:de:Universität Rostock|Rostock]], und war am 29. November 1699 auch bei der [[Wikipedia:de:Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]] eingeschrieben,<ref>Album der Universität. Wegen seines jugendlichen Alters wurde er nicht vereidigt, sondern nur durch Handschlag zum Gehorsam verpflichtet.</ref> trat jedoch — sehr gegen den Wunsch der Seinigen, welche ihn für die staatsmännische Laufbahn bestimmt hatten — im Jahr 1700 als [[Wikipedia:de:Fähnrich|Fähnrich]] in das Meklenburgische Regiment, dessen Inhaber sein Onkel war und welches damals in holländischen Diensten stand. Bei der Kompagnie seines Bruders [[vonSchwerin:Bernd Dettlof von Schwerin (* 1676)|Bernd Dettlof]] machte er eine strenge soldatische Schule durch, focht dann im [[Wikipedia:de:Spanischer Erbfolgekrieg|spanischen Erbfolgekrieg]] unter [[Wikipedia:de:Duke of Marlborough|Marlborough]] bei Donauwörth (2. Juli 1704) und Höchstädt (13. August 1704), und wurde am 10. September 1705, noch nicht volle 21 Jahre alt, von den Generalstaaten zum Kapitain befördert. Gleichzeitig erhielt er auch die Kompagnie seines, bei Donauwörth gebliebenen Bruders. Als aber sein Onkel, dem er in kindlicher Liebe zugetan war, sich im Oktober 1705 veranlasst sah, seinen Abschied zu nehmen und sich auf seine Güter nach Pommern begab, begleitete er ihn dorthin<ref>Wie es scheint, nahm Curd Christoph nicht seinen Abschied, sondern befand sich nur auf erlaub.</ref> und verblieb auch bis zu dessen am 30. August 1707 erfolgenden Tode bei ihm in [[vonSchwerin:Putzar]]. Als [[Wikipedia:de:Oberstleutnant#Historisches|Oberstlieutenant]] mit einem Patent vom 30. November 1706 kehrte er darauf in den Meklenburgischen Dienst ,zurück<ref>Aber nicht
wieder nach Holland. Vermutlich stiess er mit dem von ihm - in Folge der Kapitulation vom 3. November 1707 - bis ultime  
wieder nach Holland. Vermutlich stiess er mit dem von ihm - in Folge der Kapitulation vom 3. November 1707 - bis ultime  
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März 1708 zu errichtenden Bataillon von 5 Kompagnien zu der Steenbockschen Armee.</ref> und war schon am 3. November 1707, im Alter von 23 Jahren, zum [[Wikipedia:de:Oberst#Historisches|Oberst]] ernannt. Unter dem Feldmarschall [[Wikipedia:de:Magnus Stenbock|Grafen Magnus von Steenbock]], welcher eine schwedische Armee in Meklenburg befehligte, wohnte er am 20. December 1712 dem [[Wikipedia:de:Schlacht bei Gadebusch|Gefecht von Gadebusch]] bei, in welchem jener die Dänen besiegte, und ging darauf in dessen Auftrage, mit Erlaubniss seines Herzogs, in geheimer Sendung von hoher Wichtigkeit zu [[Wikipedia:de:Karl XII. (Schweden)|König Carl XII]], welcher sich grade zu jener Zeit von Bender nach Demitocca begeben hatte. Im täglichen Umgange mit diesem merkwürdigen Kriegshelden sammelte Curd-Christoph während seiner mehrmonatlichen Anwesenheit einen grossen Reichtum an Beobachtungen und Erfahrungen.<ref>Über die Sendung nach Bender befinden sich zahlreiche Correspotidenzen im Geh. Archiv zu Schwerin.</ref> Erst am 5. November 1713 erhielt er seine Abfertigung und kehrte nach Meklenburg zurück, woselbst er wieder sein Regiment übernahm. Nach mehrfachen Klagen wegen seines ''schlechten Avancements''<ref>Geh. Archiv zu Schwerin. Schreiben des Obersten von Schwerin an den Herzog vom 27. September 1714 und vom 20. April 1717.</ref>ward er am 3. September 1718, also noch nicht 34 Jahr alt, zum [[Wikipedia:de:Generalmajor|Generalmajor]] befördert. Als solcher kommandierte er 1719 die Meklenburgischen Truppen wider die von Kaiser Carl VI - in Folge wiederholter Klagen der Meklenburgischen Ritterschaft über Gewalttätigkeiten des Herzogs [[Wikipoedia:de:Karl Leopold (Mecklenburg)|Carl Leopold]] - mit der Reichs-Execution beauftragten Hannoverschen und Braunschweigischen Truppen unter dem General [[Wikipedia:de:Cuno Josua von Bülow|Cuno Josua Freiherrn von Bülow]], und schlug diese am 6. März des gedachten Jahres im Treffen bei Walsmühlen.<ref>Spiel, Vaterländisches Archiv, Jahrgang 1825, Bd. 2. S. 225 ff. und Jahrgang 1827, Bd. 1. S. 190; Bd. 2. S. 186. - L. v. Sichert, Geschichte der Königl. Hannoverschen Armee, 2. Bd. S. 361 ff. - Geh. Archiv zu Schwerin: Bericht des Generalmajors von Schwerin d. d. Schwerin 6. März 1719,
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März 1708 zu errichtenden Bataillon von 5 Kompagnien zu der Steenbockschen Armee.</ref> und war schon am 3. November 1707, im Alter von 23 Jahren, zum [[Wikipedia:de:Oberst#Historisches|Oberst]] ernannt. Unter dem Feldmarschall [[Wikipedia:de:Magnus Stenbock|Grafen Magnus von Steenbock]], welcher eine schwedische Armee in Meklenburg befehligte, wohnte er am 20. December 1712 dem [[Wikipedia:de:Schlacht bei Gadebusch|Gefecht von Gadebusch]] bei, in welchem jener die Dänen besiegte, und ging darauf in dessen Auftrage, mit Erlaubniss seines Herzogs, in geheimer Sendung von hoher Wichtigkeit zu [[Wikipedia:de:Karl XII. (Schweden)|König Carl XII]], welcher sich grade zu jener Zeit von Bender nach Demitocca begeben hatte. Im täglichen Umgange mit diesem merkwürdigen Kriegshelden sammelte Curd-Christoph während seiner mehrmonatlichen Anwesenheit einen grossen Reichtum an Beobachtungen und Erfahrungen.<ref>Über die Sendung nach Bender befinden sich zahlreiche Correspotidenzen im Geh. Archiv zu Schwerin.</ref> Erst am 5. November 1713 erhielt er seine Abfertigung und kehrte nach Meklenburg zurück, woselbst er wieder sein Regiment übernahm. Nach mehrfachen Klagen wegen seines ''schlechten Avancements''<ref>Geh. Archiv zu Schwerin. Schreiben des Obersten von Schwerin an den Herzog vom 27. September 1714 und vom 20. April 1717.</ref>ward er am 3. September 1718, also noch nicht 34 Jahr alt, zum [[Wikipedia:de:Generalmajor|Generalmajor]] befördert. Als solcher kommandierte er 1719 die Meklenburgischen Truppen wider die von Kaiser Carl VI - in Folge wiederholter Klagen der Meklenburgischen Ritterschaft über Gewalttätigkeiten des Herzogs [[Wikipedia:de:Karl Leopold (Mecklenburg)|Carl Leopold]] - mit der Reichs-Execution beauftragten Hannoverschen und Braunschweigischen Truppen unter dem General [[Wikipedia:de:Cuno Josua von Bülow|Cuno Josua Freiherrn von Bülow]], und schlug diese am 6. März des gedachten Jahres im Treffen bei Walsmühlen.<ref>Spiel, Vaterländisches Archiv, Jahrgang 1825, Bd. 2. S. 225 ff. und Jahrgang 1827, Bd. 1. S. 190; Bd. 2. S. 186. - L. v. Sichert, Geschichte der Königl. Hannoverschen Armee, 2. Bd. S. 361 ff. - Geh. Archiv zu Schwerin: Bericht des Generalmajors von Schwerin d. d. Schwerin 6. März 1719,
u. A.</ref> Zum Dank für die geleisteten Dienste ernannte ihn der Herzog am 8. März zum [[Wikipedia:de:Generalleutnant#Preu.C3.9Fische_Armee|Generallieutenant]]. Bald darauf aber fügte sich der Herzog dem strengen Spruche des Reichshofraths und entliess am 5. April seine Truppen. Auch Curd Christoph nahm seinen Abschied.
u. A.</ref> Zum Dank für die geleisteten Dienste ernannte ihn der Herzog am 8. März zum [[Wikipedia:de:Generalleutnant#Preu.C3.9Fische_Armee|Generallieutenant]]. Bald darauf aber fügte sich der Herzog dem strengen Spruche des Reichshofraths und entliess am 5. April seine Truppen. Auch Curd Christoph nahm seinen Abschied.

Version vom 30. Januar 2012, 12:03 Uhr

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