Medicus:Ludwig Medicus (*1847)

Aus DAFFG

Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 11: Zeile 11:
Wikipedia Artikel:[http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Medicus Ludwig Medicus]
Wikipedia Artikel:[http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Medicus Ludwig Medicus]
 +
'''Leben:'''
 +
 +
Den größten Teil seiner Jugendzeit verlebte M. in Bergzabern und absolvierte dann das Gymnasium in Zweibrücken. Zunächst arbeitete er 1865/66 im Privatlaboratorium von R. Fresenius in Wiesbaden, wo bei ihm das Interesse für die analytische und die Lebensmittelchemie geweckt wurde. Um sich auch mit anderen Zweigen der Chemie, besonders der organischen, vertraut zu machen, studierte er in Tübingen (1866/67 und 1869/70) und München (1868/69). In Tübingen wurde M. 1870 mit seiner Arbeit „Einwirkung der Aldehyde auf Amide“, die bei A. Strecker entstand, promoviert. Nach dem Krieg von 1870/71, in dem er verwundet und gefangengenommen worden war, folgte er seinem Lehrer A. Strecker als Assistent nach Würzburg. Nach dessen Tod (1871) arbeitete M. unter dem Nachfolger J. Wislicenus auf dem Gebiet der Konstitutionsermittlung, mit dem sich auch Strecker befaßt hatte. In seiner Habilitationschrift (1874) formulierte er eine zunächst hypothetische Harnsäurestruktur und gab zudem die Strukturformeln verschiedener Purinderivate (Xanthin, Coffein, Guanin etc.) an. Erst nach jahrelangen Diskussionen wurde die Richtigkeit seiner theoretisch abgeleiteten Strukturen durch Emil Fischer experimentell bestätigt. Damit war die Lösung eines bedeutenden Problems der frühen Strukturchemie gelungen, mit dem sich schon Liebig und Wöhler, wenn auch naturgemäß mit unzureichenden Mitteln, beschäftigt hatten.
 +
 +
Nachdem M. 1876 eine Berufung nach Florenz abgelehnt hatte, wurde er 1881 ao. Professor für Pharmazie und Technologie an der Univ. Würzburg und war seit 1900 dort Ordinarius für angewandte Chemie und Pharmazie.
 +
Neben seiner Hochschultätigkeit stand er seit 1884 als Direktor der neugegründeten Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Lebensmittel in Würzburg vor. Von da an wandte er sich ganz der Lebensmittelchemie zu, da diese seinen Neigungen zur analytischen Chemie am meisten entsprach. Hier veröffentlichte er vorwiegend Untersuchungen des Weines neben Arbeiten über die Zusammensetzung des Wassers, den Nachweis von Metallspuren in Nahrungsmitteln und über Kaffeesurrogate. M. verfaßte vier erfolgreiche Lehrbücher über verschiedene analytische Methoden, eine umfangreiche Darstellung der chemischen Technologie sowie ein pharmazeutisches Praktikum.
'''Werdegang:'''
'''Werdegang:'''
Zeile 33: Zeile 39:
'''Literatur:''' NDB 16, 1990, S. 599f. (Holm-Dietmar Schwarz.).
'''Literatur:''' NDB 16, 1990, S. 599f. (Holm-Dietmar Schwarz.).
-
'''Quelle:''' „Medicus, Ludwig“, in: Hessische Biografie <http://www.lagis-hessen.de/pnd/116989874> (Stand: 15.10.2010)
+
'''Quelle:'''
 +
 
 +
„Medicus, Ludwig“, in: Hessische Biografie <http://www.lagis-hessen.de/pnd/116989874> (Stand: 15.10.2010)
 +
 
 +
[http://www.deutsche-biographie.de/sfz59745.html Deutsche Biografie]

Version vom 20. September 2011, 14:11 Uhr

Persönliche Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
DAFFG
FamilienWIKI
Familiennamen
Buch erstellen