vonSchwerin:Putzar

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Putzar („Potzare") in Pommern, Kr. Anclam, ein alt-Schwerin'sches Lehn, jetzt Lehn-Rittergut, liegt am nördlichen Ufer des Putzar'schen Sees, welcher, nahe an 4 Kilometer lang und eben so breit, von dem die Grenze gegen Meklenburg-Strelitz bildenden Landgraben in der Richtung von Westen nach Osten in der Mitte durchschnitten wird, bis zum Anfange des 18. Jahrhunderts mit jenem Meklenburgischen Theil zur Stadt Friedland gehörte, dann aber durch Eintausch auch dieses Theils ganz zu Putzar kam.3)
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'''Putzar''' („Potzare") in Pommern, Kr. Anclam, ein alt-Schwerin'sches Lehn, jetzt Lehn-Rittergut, liegt am nördlichen Ufer des Putzar'schen Sees, welcher, nahe an 4 Kilometer lang und eben so breit, von dem die Grenze gegen Meklenburg-Strelitz bildenden Landgraben in der Richtung von Westen nach Osten in der Mitte durchschnitten wird, bis zum Anfange des 18. Jahrhunderts mit jenem Meklenburgischen Theil zur Stadt Friedland gehörte, dann aber durch Eintausch auch dieses Theils ganz zu Putzar kam.<ref>Vgl. Berghaus a. a. 0. S. 344 ff.</ref>
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Schon im Anfange des 14. Jahrhunderts findet Putzar urkundliche Erwähnung. Pommerscherseits bestand damals die Absicht, auf Putzar'schem Territorium, auf der Grenze zwischen Meklenburg und Pommern, eine Veste zu erbauen; man war bereits ans Werk gegangen, da mochte es den Meklenburgern bedenklich erscheinen, durch eine starke Burg unmittelbar an ihrem Gebiete, von welcher aus der Nachbar in kriegerischen Zeiten ebenso jedem Angriff erfolgreich begegnen, als seinerseits verderbliche Einfälle in das Meklenburger Land unternehmen konnte, sich unausgesetzt bedroht zu wissen. Sie versuchten daher, den Bau der Veste zu verhindern, anfänglich, wie es scheint durch Gewalt; denn sie fügten ''den von Potzare'' Schaden zu, welchen der Herzog Heinrich von Meklenburg zu ersetzen sich verpflichten musste. Dann schritt dieser zu gütlicher Einigung; er kam am 19. April 1306 zu Dargun mit dem Herzoge Otto von Pommern dahin überein, dass der begonnene Bau von Putzar eingestellt und nur ein Burgfrieden von 4 Ruthen ohne Graben auf schlichter Erde errichtet werden sollte.4)
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Schon im Anfange des 14. Jahrhunderts findet Putzar urkundliche Erwähnung. Pommerscherseits bestand damals die Absicht, auf Putzar'schem Territorium, auf der Grenze zwischen Meklenburg und Pommern, eine Veste zu erbauen; man war bereits ans Werk gegangen, da mochte es den Meklenburgern bedenklich erscheinen, durch eine starke Burg unmittelbar an ihrem Gebiete, von welcher aus der Nachbar in kriegerischen Zeiten ebenso jedem Angriff erfolgreich begegnen, als seinerseits verderbliche Einfälle in das Meklenburger Land unternehmen konnte, sich unausgesetzt bedroht zu wissen. Sie versuchten daher, den Bau der Veste zu verhindern, anfänglich, wie es scheint durch Gewalt; denn sie fügten ''den von Potzare'' Schaden zu, welchen der Herzog Heinrich von Meklenburg zu ersetzen sich verpflichten musste. Dann schritt dieser zu gütlicher Einigung; er kam am 19. April 1306 zu Dargun mit dem Herzoge Otto von Pommern dahin überein, dass der begonnene Bau von Putzar eingestellt und nur ein Burgfrieden von 4 Ruthen ohne Graben auf schlichter Erde errichtet werden sollte.<ref>U. B. II. 52</ref>
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1365 hatte das Geschlecht von Lüskow Antheil an Putzar, vielleicht auch einen Wohnsitz daselbst.5) Der Schwerin'sche Besitz daselbst gehörte vermuthlich, und zwar noch als Acker, auf welchem später erst ein Hof angelegt wurde, zu den von Kasecken'schen Gütern, welche Henning von Schwerin aus der Spantekower Linie (Taf. VII. 43) 1418 von seinem Bruder Hans, dem Stammvater der Linie der Bonen (Taf. IX. 1), angekauft haben soll.
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1365 hatte das Geschlecht von Lüskow Antheil an Putzar, vielleicht auch einen Wohnsitz daselbst.<ref>Vgl. Berghaus a. a. 0. S. 845</ref> Der Schwerin'sche Besitz daselbst gehörte vermuthlich, und zwar noch als Acker, auf welchem später erst ein Hof angelegt wurde, zu den von Kasecken'schen Gütern, welche Henning von Schwerin aus der Spantekower Linie (Taf. VII. 43) 1418 von seinem Bruder Hans, dem Stammvater der Linie der Bonen (Taf. IX. 1), angekauft haben soll.
Die eigentliche Gründung von Putzar auf dem ererbten Acker durch Anlegung eines bewohnbaren Hofes ist wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch Hennings Sohn Ulrich von Schwerin (Taf. VIII. 1) erfolgt; derselbe schrieb sich zuerst „von Putzar", auch führt die von Ulrich begründete Putzar'sche Linie von diesem Orte ihren Namen.
Die eigentliche Gründung von Putzar auf dem ererbten Acker durch Anlegung eines bewohnbaren Hofes ist wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch Hennings Sohn Ulrich von Schwerin (Taf. VIII. 1) erfolgt; derselbe schrieb sich zuerst „von Putzar", auch führt die von Ulrich begründete Putzar'sche Linie von diesem Orte ihren Namen.
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Nach dem Lehnbriefe von 1533 gehörte Putzar zur Spantekower Begüterung; später ward Putzar selbst der Mittelpunkt der sogenannten Putzar'schen Güter.
Nach dem Lehnbriefe von 1533 gehörte Putzar zur Spantekower Begüterung; später ward Putzar selbst der Mittelpunkt der sogenannten Putzar'schen Güter.
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Wie der Grosshofmeister Spantekow zu einer festen Burg umwandelte,6) so erbaute er auch zu Putzar ein stattliches Schloss, doch keinen festen Platz; solcher durfte ja nach der Uebereinkunft von 1306 dort nicht errichtet werden. Auch legte er daselbst ein neues Predigerhaus an und stiftete die Küsterei mit der Schule.
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Wie der Grosshofmeister Spantekow zu einer festen Burg umwandelte,<ref>Siehe 9. Grundbesitz der Linie Rebberg: „Spantekow"</ref> so erbaute er auch zu Putzar ein stattliches Schloss, doch keinen festen Platz; solcher durfte ja nach der Uebereinkunft von 1306 dort nicht errichtet werden. Auch legte er daselbst ein neues Predigerhaus an und stiftete die Küsterei mit der Schule.
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Ulrichs Besitz in Putzar fiel nach seinem Tode um 1575 an seine Söhne Joachim und Ludolf von Schwerin (Taf. VIII. 10 und 13); dieser bezog das väterliche Schloss, während Joachim 1580 dicht daneben für sich ein zweites Schloss erbaute, welches dann nach der Wiedervereinigung beider Gutstheile zu Wirthschaftszwecken benutzt wurde.7)
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Ulrichs Besitz in Putzar fiel nach seinem Tode um 1575 an seine Söhne Joachim und Ludolf von Schwerin (Taf. VIII. 10 und 13); dieser bezog das väterliche Schloss, während Joachim 1580 dicht daneben für sich ein zweites Schloss erbaute, welches dann nach der Wiedervereinigung beider Gutstheile zu Wirthschaftszwecken benutzt wurde.<ref>Berghaus a. a. 0. S. 346</ref>
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1) Vgl. Berghaus, Landbuch von Pommern Th. II Bd. I S. 329 und 330. — 2) Vgl. Th. II S. 202, 205, 226, 230, 238. — 3) Vgl. Berghaus a. a. 0. S. 344 ff. — 4) ü. B. II. 52. — 5) Vgl. Berghaus a. a. 0. S. 845. ~ 0) Siebe 9. Grundbesitz der Linie Rebberg: „Spantekow". — 7) Berghaus a. a. 0. S. 346.
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Joachim starb um 1618; seine Begüterung in Putzar kam an seine Söhne Rüdiger, Joachim und
Joachim starb um 1618; seine Begüterung in Putzar kam an seine Söhne Rüdiger, Joachim und
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Zu Putzar gehört das Vorwerk Charlottenhorst3); mit diesem zusammen beträgt die Grösse 1597 h 79 a 26qm (6258 Morg.)4).
Zu Putzar gehört das Vorwerk Charlottenhorst3); mit diesem zusammen beträgt die Grösse 1597 h 79 a 26qm (6258 Morg.)4).
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== Einzelnachweise ==
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<references />
== Literatur ==
== Literatur ==
* [http://picasaweb.google.com/Simon.von.Schwerin/GeschichteDesGeschlechtsVonSchwerin?authkey=Gv1sRgCMTU5KraoefsmQE#5340985668014474578 Dr. L. Gollmert, Wilhelm Grafen von Schwerin und Leonhard Grafen von Schwerin: ''Geschichte des Geschlechts von Schwerin''. Wilhelm Gronau's Buchdruckerei, Berlin 1878]
* [http://picasaweb.google.com/Simon.von.Schwerin/GeschichteDesGeschlechtsVonSchwerin?authkey=Gv1sRgCMTU5KraoefsmQE#5340985668014474578 Dr. L. Gollmert, Wilhelm Grafen von Schwerin und Leonhard Grafen von Schwerin: ''Geschichte des Geschlechts von Schwerin''. Wilhelm Gronau's Buchdruckerei, Berlin 1878]
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Version vom 19. Juli 2009, 10:28 Uhr

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