vonSchwerin:Goldene Hochzeit Wustrau Aufführung Constancenhaus
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{{vonSchwerin:Vorlage:Navigationsleiste}} [[vonSchwerin:Goldene Hochzeit Wustrau Juni 1911|<- hier]] geht es zurück um Hauptartikel ---- Die Aufführungen im Constancenhaus begannen mit einer Reihe lebender Bilder aus der Vergangenheit des Jubelpaares, wie sie von den Schwiegertöchtern Marie ([[vonSchwerin:Janow|Janow]]) und Ida ([[vonSchwerin:Spantekow|Spantekow]]) ausgewählt und von Klaus Schwerin aus München künstlerisch gestellt waren, sowie Nono ([[vonSchwerin:Obersteinbach|Obersteinbach]]). Die einzelnen Bilder wurden hinter der Szene von Musik begleitet, und zu mehreren sang wunderbar schön Fräulein Margarethe zur Nieden sinnig gewählte Lieder. Die untereinander verbindenden Worte sprach des Jubelpaares älteste Enkelin Helene, (Janow), die sie auch gedichtet hatte, als Frau Chronika in prächtiger, angemessener Tracht mit einem silbernen Stirnreif, den die Schwerinsche rote Raute zierte; als solche trat sie, ein altes, großes Chronikenbuch in der Hand, vor jedem Bilde vor den Vorhang: [[Bild:Goldene Hochzeit Wustrau Rolf.jpg|thumb|right|250px|Rolf (neuntes Bild)]] [[Bild:Goldene Hochzeit Wustrau Erckhinger.jpg|thumb|right|250px|Erckhinger (neuntes Bild)]] "An Euerem goldenen Hochzeitstage heute Denkt Ihr zurück an die Vergangenheit, An all das Glück, das Gott Euch hat bescheret, In euerer segensreichen Lebenszeit. Ich hab’ in meinem Buche aufgezeichnet, Was Euch an Glück von Jugend auf geschah, Vergangne Bilder werd’ ich Euch entrollen, Denn wisst: ich bin Frau Chronika!" I. (zur Jubelbraut) "In Deine Heimat werd’ ich zuerst Euch führen Wo Du geboren und wo Du verbracht Mit Deinem Bruder Deine frohe Kindheit Von Mutteraugen treu bewacht." Das erste Bild: "Aus der Kindheit fernen Tagen" zeigen in treuester Wiedergabe des in Wustrau befindlichen Gemäldes: Frau Baronin von Derschau mit ihren beiden Kindern Constance und dem Bruder Jeannot, dargestellt von Anni (Hohenbrünzow) mit Hildegard und Gita (Spantekow), dazu erklang das von R. Wagner komponierte Lied: "Der Engel." II. (zum Jubelbräutigam) "Die Jahre fliehn, Du dienst im Heer des Königs Dem Vaterland als Kürassier. Kehrst dann zurück, getreulich zu verwalten Was Gottes Güte hat gegeben Dir. Und wie sein Segen Dich geleitet, Das ist vor allem offenbar, Es ward der schlichte preuss’sche Leutnant Gemacht zum D. theol. gar." Das zweite Bild: "Heimkehr des jungen Kürassiers ins Elternhaus" zeigte auf gemaltem Hintergrund nach dem bekannten Steindruckbilde vor dem alten Janower Haus den alten Janower Herrn Landschaftsrat Wilhelm Ludwig von Schwerin auf seinem Gefährt. Davor stand der heimkehrende Sohn Albert, trefflich dargestellt von Wilhelm (Hohenbrünzow) in Uniform des 7. Kürassierregiments, den Stahlhelm in der linken Hand, mit der rechten dem Vater fröhlich zuwinkend. III. (zur Jubelbraut) "Du bist zur Jungfrau nun herangewachsen, Doch lockt Dich nicht die Lust und Freud’ der Welt. Du hilfst der Mutter und erfüllest treulich Die Pflichten, die das Leben an Dich stellt. Von Pracht und Glanz nicht wurdest Du umgeben, Erzogen wurdest Du in Einfachheit: Des Abends spann und strickte man beim Talglicht - Das war: die gute, alte Zeit!" Das dritte Bild: "Aus der Jugend in Kurland" zeigt Frau Baronin von Derschau (Anni, Hohenbrünzow) mit der Handarbeit am Tisch sitzend, auf dem ein Leuchter mit brennendem Talglicht steht, welches die junge Constance (Connie, Spantekow) mit einer Lichtputzschere zu putzen eben im Begriff steht. Zu diesem Bilde sang Fräulein zur Nieden das russische Volkslied: "Der rote Sarafan". IV. "Und in Florenz" im sonnigen Italien Da kam der schöne Augenblick, Da Liebe Eure Herzen fest vereinte Und Ihr Euch Treu gelobt in Schmerz und Glück.“ Das vierte Bild: "Verlobung in Florenz" zeigte auf gemaltem Hintergrund die Straße und das Haus in Florenz, in dem am 9.4.1861 die Verlobung stattfand. Davor standen sich die Hände reichend Albert und Constance, dargestellt von Wilhelm (Hohenbrünzow) und Lisa (Hohenbrünzow) genau in der damaligen Tracht nach alten Fotografien. Fräulein zur Nieden sang dazu das Lied von Chamisso "Du Ring an meinem Finger", komponiert von Schumann. V. "Die Hochzeit ward im fernen Land gefeiert, Und jetzt erinnert Euch, wie Eure Leute alle Das junge Paar begrüßt mit frohem Schalle: Mit Segenswunsch und Spruch begrüßt das junge Paar." Das fünfte Bild: "Einzug in Wustrau" zeigte als Hintergrund das Wustrauer Schloss im Jahre 1861, davor geschart als begrüßende Menge in ländlicher Kleidung die Enkel, die das junge Paar, Louis (Hohenbrünzow) und Annie Drachenfels froh empfangen mit Gesang und dem aus dem Bilde sich entwickelnden Tanz der "Kegel-Quadrille." VI. Die Zeit entflieht, Gott hat Euch reich gesegnet, 6 Söhne und 2 Töchter schenkt er Euch Seht hier, wie an der Wiege Eures ersten Kindes Die junge Mutter sitzt, an Freude reich.“ Das sechste Bild: "Das erste Kind" wurde dargestellt von Anni (Hohenbrünzow) an der Wiege sitzend, in der erst Horst Lettow und dann Gita (Spantekow) lag, als wirklich lebendes Bild, denn beide schrieen mächtig, weshalb dieses besonders anmutige Bild leider nur sehr kurz gezeigt wurde.. Es sang dazu Fräulein zur Nieden ein wunderhübsches Wiegenlied von Matthias Claudius. VII. "Hier seht, wie fröhlich man Geburtstag feiert, Begrüßt von frohem Kindermund, Gesund und munter tut ein jedes Dem Vater seinen Glückwunsch kund." Das siebente Bild: "Vaters Geburtstag" zeigt als Vater, Wilhelm <ref name="Wilhelm">''So steht es im Original; leider lässt sich nicht mehr klären, ob Wilhelm (Janow) oder Louis (Hohenbrünzow) gemeint ist.''</ref> (Hohenbrünzow), umringt von der Kinder Schar: die Enkel Witzke und Hans Lettow, Connie (Spantekow), u. a. mit Rosengewinden in den Händen, ein gar liebliches Bild. Aus diesem heraus löste sich eine von den Obersteinbachern Wolf und Thea in Rokokokostümen getanzte ganz reizende "Gavotte". VIII. "Doch dass die Arbeit käme zu kurz, man nur nicht denken mag, Am Schreibtisch sitzest fleißig Du beinah den ganzen Tag. Und wenn Du statt zu schreiben, einmal liest, voll Vorwurf Spricht die kleine Tochter: "Vater, warum schreibst Du nicht?" Das achte Bild: "Vater bei der Arbeit" bezieht sich auf ein Vorkommnis aus Hildas Kinderzeit, dargestellt von Wilhelm<ref name="Wilhelm"/> (Hohenbrünzow) und Thea (Obersteinbach), und wirkte sehr niedlich. IX. "Nach 25 segensreichen Jahren Den Silberkranz Euch bringt ein Engelein, Verheißend, dass der Kranz von Golde Euch später auch beschert soll sein?" Das neunte Bild: "Silberne Hochzeit" Rolf in silbergrünem Gewande mit eigenen goldenen Locken und grünem Myrtenkranz. Erckinger in silbergrauem Gewande, silberner Kranz in den braunen Locken. Thea in goldenem Gewande mit goldenem Kranz, trat auf das Jubelpaar zu, überreichte den goldenen Kranz und die von Nono gestiftete Plakette mit den Bildern des Jubelpaares, indem sie dazu ein Gedicht aufsagte. Das silberne Paar wurde dargestellt von Louis (Hohenbrünzow) und seiner Tochter Anni, dazu Thea, Erckinger und Rolf (Obersteinbach). X. "Und die Verheißung ist erfülltet, Inmitten einer frohen Schar, Von Söhnen, Töchtern, Enkeln, Freunden Seid morgen Ihr das goldne Paar." Das zehnte und letzte Bild: "Als der Großvater die Großmutter nahm" war nach dem bekannten Bilde von Knaus "Goldne Hochzeit" gestellt. Das Jubelpaar stellten Albert (Obersteinbach) und Anni Drachenfels vor, umgeben von allen Enkeln, dabei auch Mutter Gellhorn. <references/> Nach dieser höchst gelungenen Vorführung traten die Frauen Schönberg und Gottschalk vor das Jubelpaar und überreichten auf schön gesticktem Kissen den goldenen Kranz im Auftrag der Guts- und Arbeiterfrauen mit folgenden Worten: "Wir bringen hier den goldenen Kranz Und wünschen, dass im Himmelsglanz Auf Ihrem einmal die Krone In Gottes Reich mög’ stehen schön, Und dass Gott hier schon auf Erden Sein Wort an Ihnen wahr lässt werden: „Mit Gnade und Barmherzigkeit Will ich Euch krönen alle Zeit“. Was sollen wir auch anders geben? Wir sind nur arm in diesem Leben. Sind Sie nicht oft auch ungebeten In unsre arme Hütt getreten? Getrieben hat Sie das Erbarmen, Das Sie stets haben mit den Armen. Und Dank hat uns hierher geleit’t Vergelt’s Gott mit Barmherzigkeit. Dies wünschen, die grün sind und die grau Die Arbeiter und Frauen von Wustrau." Es folgten darauf die Kinder aus dem Pastorenhaus, Hans Ulich und Dora als "Wustrauer Erholungskinder" mit folgendem, humorvollen Zwiegespräch, zu dem die äußere Erscheinung beider ganz vortrefflich passte und noch durch ihren Anzug besonders augenfällig hervorgehoben war: Dora Jaspis: "Wie siehst Du, Hänschen denn nur aus? So dünn wie eine Kirchenmaus! Du hast kein Fleisch an Deinen Beinen Das ist ja wirklich schon zum Weinen! In Deinen Backen nichts von Blut, O weh, das find ich gar nicht gut!" Hans: "Ja, Mutter hat das auch gesagt, Und hat dem Arzt ihr Leid geklagt. Sie meint, es würden meine Waden So dünn noch nächstens wie ein Faden. Und Du bist dick und kugelrund, Du wiegst gewiss an hundert Pfund!" Dora: "Du hast ganz recht, es ist auch so Und meine Mutter ist sehr froh, Dass ich gesund und kräftig bin und alle Sorgen sind dahin." Hans: „Ja, so wie Du ganz gern wär ich Das glaube mir nur sicherlich. In aller Welt, wie soll ich’s machen? Bin unbekannt mit solchen Sachen.“ Dora: „Na Hans, nur still, hör auf zu klagen, Ich will Dir mal was Feines sagen. Nach Wustrau musst Du schleunig reisen, Das kann ich nicht genug Dir preisen! Wie schön und wundervoll es dort Sich lebt an diesem selt’nen Ort! Ein See ist da und grüne Wälder Auch Wiesen gibt’s und viele Felder.“ Hans: „Sind Kähne da und darf man schwimmen? Auch auf die Kirschenbäume klimmen? Ich würde auch sehr gerne baden. Wer hat Dich dahin eingeladen?! Dora: „O, Hänschen, pass mir auf genau Das hat ja eine liebe Frau, die Gräfin Zieten, Sehr bekannt im ganzen Brandenburg’schen Land. Die ist so gut und voll Erbarmen, Mit allen hilfsbedürft’gen Armen. Und auch Herr Graf, ihr lieber Mann, Es wirklich gar nicht anders kann.“ Hans: „Was Du mir sagst, gefällt mir sehr, Ich wüsste aber gern noch mehr. Gibt es genug zu essen da? „Hans iss “sagt täglich mein Papa“ Dora: „Da brauchst Du Dich ja gar nicht sorgen, Ein Ei gibt’s erstens alle Morgen. Dann Buttersemmeln und dabei Der Tassen Milch nicht unter zwei. Zum Frühstück ist es auch nicht ohne Und mittags gibt es dann zum Lohne, Dass man gespielt und lustig war, Kompott und süße Schlagsahn’ gar. Na überhaupt, ich kann Dir sagen, Gesorgt wird da für Deinen Magen.“ Hans: „Am liebsten reist’ ich noch heute, Sonst kommen wohl gar andre Leute Und nehmen mir den Platz da fort An diesem wunderschönen Ort. Mein Anzug hier ist noch ganz schön Ich werde gleich nach Wustrau gehen!“ Dora: „Hans, hör, ich werde Dich begleiten, In Wustrau sind jetzt große Zeiten. Herr Graf und seine liebe Frau – Ich weiß es nämlich ganz genau – Die goldne Hochzeit feiern beide Dem ganzen Schloss und Dorf zur Freude. Vielleicht wird es mir noch gelingen Auch meinen Glückwunsch anzubringen.“ Hans: „Ja, ja, ich kann es mir schon denken, Die Rosen willst Du ihnen schenken Und willst dabei auch ihnen sagen, Wie Du im Herzen treu getragen Den Dank zu all und jeder Frist Seit Du von dort geschieden bist.“ (Sie treten zum Jubelpaar) Dora: „Wie viele haben zu gesunden Ein freundlich Dach bei Euch gefunden Und treue Pflege Tag um Tag Was keiner je vergessen mag. Drum sei Euch Beiden tausend Dank Gezollt von Allen lebenslang!“ Hans: „Nicht wahr? Ich kann gleich bei Euch bleiben? Ich wird’ es schnell nach Hause schreiben. Und ist die Demanthochzeit da, Dann ruf ich laut: „Herr Graf, Hurra“ Herr Oberinspektor Willmann überreichte darauf im Namen aller Gutsbeamten eine wundervoll gebundene Bibel und zwei ebensolche Gesangbücher zum persönlichen Gebrauch mit folgenden Worten: „Im Auftrag der hiesigen Beamten erlaube ich mir, Euern Excellenzen zu dem morgenden Doppelfest die herzlichsten Glück- und Segenswünsche auszusprechen. Nur wenigen Sterblichen ist es vergönnt, derartige Feste, verschönt durch Kinder und blühende Enkel, und getragen von der Verehrung der Untergebenen, in voller geistiger und kör-perlichen Frische zu feiern, wie Euere Excellenzen. Wir beglückwünschen uns, Zeugen dieses seltenen und schönen Festes sein zu dürfen und bitten, auch ein sichtbares Zeichen unserer Liebe und Verehrung gütigst entgegen nehmen zu wollen. Nun ging wieder der Vorhang zur Seite und auf der Bühne stand der gesamte Jungfrauenverein und brachte in ergreifender Weise die beiden Lieder zum Vortrag: :„Gott grüße Dich“ von Julius Sturm :„Der Herr hat Großes an uns getan“ Alsdann traten einige heran an das Jubelpaar und überreichten als Gabe zwei schöne Eichenstühle für die Kirche zur ersten feierlichen Benutzung durch das goldene Paar, zu späterem Gebrauch bei Trauungen, mit folgender Ansprache „Hochedles Jubelpaar! Zum seltenen festlichen Tage Der golden heut’ Ihnen erglänzt Sei es auch der Jugend gestattet Sich Ihnen in Ehrfurcht zu nahn! Mög’ lang noch Gott schirmen Sie beide Mög lange sein Segen noch ruhn Auf all Ihrem Wirken und Schaffen Und stets sei am Abend es licht. Weil aber der Tag auf die Ruhe, Die Ruhe des Alters hinweiset, Sei Ihnen, Hochverehrte, gewidmet Ein Ruhsitz an Heiliger Stätte. So oft nun hier an unserm Traualtar Das Festgestühl in Myrtenkranz benutzt de Jugend Stets sei ihr Erbe von dem heutigen Jubelpaare Des deutschen Hauses Christensinn, des deutschen Hauses Tugend!“ Der Frauen-Missions- und Nähverein, der zwei Sitzkissen und für die Gänge in der Kirche wertvolle Leuchter stiftetet, entbot seinen Segensgruß durch Frau Brunnemann. Auf jede Ansprache antwortete erst die Jubilarin und dann der goldne Bräutigam mit Worten herzlichsten Dankes, dessen warme Empfindung auch besonders dadurch sich bekundete, dass jeder ein gerade für ihn und für die, die er vertrat, zutreffendes eigenes Wort erhielt. Zum Schluss dankte dann noch einmal der Jubilar, indem er alle Mitwirkenden „verkleidet und unverkleidet“ zusammenfasste. Aber auch darauf folgte noch eine, inzwischen vorbereitete allerliebste Aufführung der gesamten Kinderschar der Ortsschwester Minna auf der Bühne mit Gesang. Aus dieser traten noch besonders an das Jubelpaar heran 1) ein Knabe, der dreist und ohne Stocken folgende Verse sprach: „O hochgeehrtes Jubelpaar Gott gebe Dir doch heute Zum schön geschmückten Traualtar Sein himmlisches Geleite. Wie Er bis heute mit Dir war Auf allen Deinen Wegen So lasse Er noch manches Jahr Dich spüren Seinen Segen. Ja, hochgeehrtes Jubelpaar, Es jubiliert auch heute Der Tante Minna kleine Schar in größter Festesfreude. Wir alle wünschen ferner Glück Aus vollen Kinderherzen Es ruhe auf Dir Gottes Blick In Freude wie in Schmerzen. Dein schönes frohes Jubelgold Mög aber Dich nicht hindern Zu bleiben ferner gut und hold Den lieben kleinen Kindern!“ Herzlich danke das Jubelpaar auch dieser großen, frohen Kinderschar, der dann auch noch herrlich mundender Kuchen in reichlicher Menge gespendet wurde. Gleich nach sieben Uhr hatten die Vorstellungen ihr Ende erreicht, und die Festgesellschaft begab sich in das Schloss zurück, wo im Zietensaal ein Büffet aufgeschlagen war und in diesem sowie den anstoßenden Zimmern gespeist wurde, an kleinen Tischen. Dazu waren auch alle Gutsbeamten eingeladen. Reden wurden dabei nicht gehalten. Nur im kleinen Kreise im Musikzimmer gedachte der Patron des Geburtstages des Ortsgeistlichen, Herrn Pastor Ulich, der gerade auf diesen Tag fiel. Im Park auf dem großen Rasenplatz vor der Veranda brachte der Wustrauer Gesangverein eine Serenade, und um neun Uhr die Dorfschule unter Herrn Lehrer Bringe einen ganz wunderhübsch eingeübten Fackelzug mit bunten Papierlaternen, verschlungenen Bewegungen und Gesang, geleitet vom zweiten Lehrer Klebe, wobei selbst ein kräftig einsetzender kurzer Regen der allgemeinen Freude keinen Abbruch tat. Zum Schluss trugen ein Knabe und ein Mädchen bewunderungswürdig hübsch und sicher die Glückwünsche der Schulkinder in von Herrn Klebe verfassten Gedichten vor. Der Knabe Willy Nessau sprach: „Fünfzig Jahre, eine lange Zeit! Wie liegt jeder Myrtentag so weit! Da das junge Herz am Traualtar Ganz voll Wonne, ganz voll Jauchzen war! Tiefes, heil’ges seliges Verstehen Wo Du hingehst, da will ich auch hingehen. Fünfzig Jahre, eine ernste Zeit. Hat es nicht oft gebraust, gestürmt, geschneit? Pochten nicht an manchem trüben Tag Leid und Sorgen an mit hartem Schlag? Ging’s nicht langsam, langsam nur hinan Eine steile, steile Siegerbahn? Weil Ihr Mühe nicht und Last gescheut, Fünfzig Jahre, eine ernste Zeit. Fünfzig Jahre, eine schwere Zeit! Rings um Euch oft Dunkelheit, Wenn der Welten rätselhaft Geschick Euch verschleierte den frohen Blick Fünfzig Jahre, eine frohe Zeit, Voll von Glück und reich an Seligkeit. Labte sich nicht dankbar Euer Blick An dem schönen herz’gen Kinderglück? Warn’s nicht Freuden, innig, schön und viel Die sich boten in dem Kinderspiel? Liegt es aber noch sei weit, Fünfzig Jahre, eine frohe Zeit. Fünfzig Jahre, eine Segenszeit, Da Ihr wirktet, strebtet weit und breit, Vieles, Vieles habet Ihr erreicht, Gottes Segen machte es Euch leicht. Unermüdlich, rastlos vorwärts gehen Nie im Schaffen müde stille stehen Gutes habt an allen Ihr gereiht, Fünfzig Jahre, eine Segenszeit.! Darauf trat Lottchen Bringe vor und sprach: „Doch zu schnell, gleich einem schönen Traum Floh dahin die Zeit, Ihr merktet’s kaum, Aber bleicht auch Alters Schnee das Haupt Seid der Jugendfrische Ihr beraubt, Euer Herz blieb froh und jung Im Strahlenscheine der Erinnerung. Söhne stehen um Euch in Manneskraft Jeder, fest und sicher, strebt und schafft. Töchter pflegen Euch mit zarter Hand Treu in Kindeslieb Euch zugesandt. Um Euch wächst die kleine Enkelschar Rot die Wang’ und blondgelockt das Haar. Preis dem Paar, das so viel Freude sieht, Dem der Arbeit Frücht’ so reichlich blüht, Dank sei ihm für all die Müh’ Unerschöpften Strebens spät und früh. Gottes Segen möge es begleiten Stetig weiter, bis in Himmelsweiten. Gehet beide lang noch Hand in Hand Bis ins allersehnte Vaterland. Goldig, wie der Kranz im Silberhaar Heiter, wie’s die fünfzig Jahre war. Sei es jetzt im Abendsonnenstrahl Bis Gott Euch ruft in seinen Himmelssaal.“ [[vonSchwerin:Goldene Hochzeit Wustrau Juni 1911|<- hier]] geht es zurück um Hauptartikel
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