vonSchwerin:Curd Christoph Graf von Schwerin (* 1684)
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vonSchwerin:Curd Christoph Graf von Schwerin (* 1684)
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{{vonSchwerin:Vorlage:Navigationsleiste}} [[Bild:Curt_Christoph_Graf_von_Schwerin_(1684).jpg|thumb|350px|<small>Portrait auf Stein gez. v. Adolph Burger<br>Die Randzeichnung entw. und auf Stein gez. v. Ludwig Burger</small><br><br><center><big><big><big>Curt Christoph Graf von Schwerin</big></big></big></center><br>]] <big>'''''Curt Christoph'' Graf von Schwerin'''</big> == Lebenslauf == Er ist der durch den [[Wikipedia:de:Schlacht bei Mollwitz|Sieg von Mollwitz]], dessen Frucht für [[Wikipedia:de:Preußen|Preussen]] der Besitz von [[Wikipedia:de:Schlesien|Schlesien]] war, sowie durch seinen [[Wikipedia:de:Schlacht von Prag|Heldentod bei Prag]] zum berühmten [[Wikipedia:de:Generalfeldmarschall|Feldmarschall]] [[Wikipedia:de:Friedrich II. (Preußen)|Friedrichs des Grossen]] geworden. Wir können hier von seinem tatenreichen und ruhmvollen Leben nur einen verhältnissmässig kurzen Abriss geben, und müssen im Übrigen auf die in Bezug auf ihn zahlreich vorhandenen Quellen und Lebensbeschreibungen verweisen.<ref>Von den Biographien des Feldmarschalls sind die bedeutendsten: K. A. Varnhagen von Ense, Leben des Feldmarschalls Grafen von Schwerin. Berlin 1841; Ludwig Giesebrecht, Denkwürdigkeiten aus dem Leben Kurds von Schwerin. Stettin 1828; J. G. Töllner, „Ein Christ und ein Held" oder einige besondere Nachrichten von dem berühmten Generalfeldmarschall Grafen von Schwerin. Frankfurt a. 0. 1758; Dr. K. F. Pauli, Leben und Thaten des berühmten K. Preuss. Generalfeldmarschalls Grafen von Schwerin. Frankfurt und Leipzig 1759; ferner aber sind vorhanden: (Ordensrath König), Lebensbeschreibung. Berlin und Frankfurt a. 0. 1790; Hauptmann von Stamfort, Kurze Nachrichten von dem Leben und Karakter des Feldm. etc., in der Militär-Monatsschrift. Berlin 1785, Bd. 2; Eloge de M. le Marechal Cornte de Schwerin. Berlin chez Jean Jaspord 1760; Militär-Kalender auf das Jahr 1797, Berlin, Lebensbeschreibung Preuss. Generale III.; Allgemeine Preuss. Personalchronik, Berlin 1820, Abriss des Lebens Schwerins; Vossische Zeitung 1804, Stück 122; König, Milit. Pantheon, Berlin 1797, Th. III. S. 453 ff.; . Dr. Friedrich Förster, Friedrich der Grosse, Berlin 1852, S. 305 ff.; Pauli, Leben grosser Helden, Halle 1759, Th. I. S. 61-130; v. Schöning, die Generale der Preuss. Armee, No. 196; Julius Mebes, Beiträge zur Geschichte des Brandenb. Preuss. Staates und Heeres, Berlin 1861, 1. Bd. S. 352 ff.; Fürst N. S. Galitzin, Allgem. Kriegsgeschichte der Neuzeit, übers. von Eichwald, 3. Bd. S. 336. — Zahlreiche Quellen nennt Varnhagen von Ense in seinem oben aufgeführten Buch.</ref> Curd Christoph wurde am 26. October 1684 zu Löwitz geboren, seit 1697 von seinem Oheim Dettlof (No. 23) im Haag erzogen, besuchte die Universitäten Leyden und Rostock, und ward am 29. November 1699 auch bei der Universität Greifswald eingeschrieben,4) trat jedoch — sehr gegen den Wunsch der Seinigen, welche ihn für die staatsmännische Laufbahn bestimmt hatten, — im Jahr 1700 als Fähnrich in das Meklenburgische Regiment, dessen Inhaber sein Oheim war und welches damals in holländischen Diensten stand. Bei der Kompagnie seines Bruders Bernd Dettlof (No. 27) machte er eine strenge soldatische Schule durch; focht dann im spanischen Erbfolgekriego unter Marlborough bei Donauwörth (2. Juli 1704) und Höchstädt (13. August 1704), und wurde am 10. September 1705, noch nicht volle 21 Jahre alt, von den •Generalstaaten zum K apitain befördert; erhielt auch gleichzeitig die Kompagnie seines bei 'Donauwörth gebliebenen 'Bruders. Als aber sein Oheim, dem er in kindlicher Liebe zugethan war, sich im Octöber 1705 veranlasst sah, seinen Abschied zu nehmen und sich auf seine Güter nach Pommern begab, begleitete er ihn dorthin') und verblieb auch bis zu dessen am 30. August 1707 erfolgenden Tode bei ihm in Putzar. Als Ob erstli eu t e na n t mit einem Patent vom 30. November 1706 kehrte er darauf in den Meklenburgischen Dienst ,zurück2) und ward schon am 3. November 1707, im Alter von 23 Jahren, zum Oberst ernannt. Unter dem Feldmarschall Grafen Magnus von Steenboek, welcher eine schs;fedische Armee in Meklenburg befehligte, -wohnte er am 20. December 1712 dem Gefecht von Gadebusch bei, in welchem jener 'die Dänen besiegte, und ging darauf in, dessen Auftrage, mit Erlaübniss seines Herzogs, • in geheimer Sendüng ' von hoher Wichtigkeit zu König Carl XII, welcher sich grade zu jener Zeit von Bonder nach Demitocca begoben hatte. Im täglichen Umgange mit diesem merkwürdigen Kriegshelden sammelte Curd -ChriStoPli während, seiner mehrmonatlichen Anwesenheit einen grossen' Reichthum an Beobachtungen und Erfahrungen.') Erst am 5. November 1713 erhielt er seine Abfertigung und kehrte nach Meklenburg zurück,. woselbst er wieder .sein .Regiment übernahm. Nach mehrfachen Klagen wegen seines schlechten Avancemen. ts4) ward , am 3. September 1718, also noch nicht 34 Jahr alt, zum Generalmajor befördert. Als solcher kommandirte er 1719 die Meklenburgischen Truppen wider die von Kaiser Carl VI - in Folge wiederholter Klagen der Meklenburgischen Ritterschaft über Gewaltthätigkeiten des Herzogs Carl Leopold - mit der Reichs-Sxe¬cution beauftragten Hannoverschen und Braunschweigischen Truppen unter dein General Cuno Josua Frei¬herrn von Bülow, und schlug diese am 6. März des gedachten Jahres im Treffen bei Walsmühlen.5) Zum Dank für die geleisteten Dienste ernannte ihn der Herzog am 8. März zum G en e r alliout enan t. Bald darauf aber fügte sich der Herzog dem strengen Sprache des Reichshofratlis und entliess am 5.,April seine Truppen; auch Curd Christoph nahm seinen Abschied. Er war durch den Stockholmer Frieden vom 1. Februar 1720, in welchem Vorpommern an Proussen fiel, Preussischer Unterthan geworden und so trat er am 10. April 1720 als Generalmajor einem Patent vom 1. Februar in die Preussische Armee. Da grade kein Regiment erledigt .ivar, so entsendete • König Friedrich Wilhelm I zunächst den auch in Staatsgeschäften erfahrenen General in diplomatischen Angelegenheiten 1721 nach Dresden und 1722 nach Warschau an den Hof des Königs August des. Starken von Polen. Nach seiner Rückkehr erhielt er am 13. Januar 1723 das Schwendysche Regiment zu Frank¬furt an der Oder.6) Im Jahr 1724 wurde er abermals - leider zu spät - an den Polnischen sHof •gesandt, um das über' die Stadt Thorn verhängte strenge Bluturtheil zu hintertreiben. Nach einer am 29. Mai 1725' bei Berlin abgehaltenen Special-Revüe über • das Schwerinsche Regiment bezeugte ihm der König . am 30. November j. J. seine Anerkennung durch die Verleihung der Amtslinuptmaiinschnften von Jorichow und Altenplatow, und ernannte ihn am 25. Juli 1730 zum Gouverneur der Festring Peitz.7) Von den um jene Zeit von dem Grafen Seckendorff' angezettelten und. vom General.von Gruinbkow • geförderten Intriguen, sowie auch 'von den häuslichen Zerwürfnissen der Königlichen -Familie, welche 1730 -. in der versuchten Flucht des Kronprinzen (nachmals König Friedrich der Grosse) ihren 'Gipfelpunkt erreichten, hielt sich Curd ChriStoph fern; doch: gehörte er zu den 370111 Könige berufenen Mitgliedern, des Kr i e gs g e ri clitS, welches unter dem Präsidium des Generallieutenants Achaz von der Schulenburg im October- 1730 zu Köpenick über den Kronpiinien zusammentrat. 8) Am 30. Mai 1731.ward er zum Gon erarnofit onant befördert und erhielt gleichzeitig den S eliWarzen Adler-Orden. • . Vom October 1733 bis zum Februar 1734 hielt er mit 3 Regimentern einen Theil • vori Meklenburg,. besetzt, 9) um die dort immer noch fortdauernden Unruhen nun endlich durch Preussischen Einfluss zu lie.- seitigen. Durch die geschickte Lösung. dieser Aufgabe, zu welcher: ihn seine Kenntniss dor Verhältnisso aus früherer. Zeit hier besonders befähigte, sicherte •er sich noch besonders die GunSt und das Vertrauen deS ihm '• schon immer geneigten Königs. Derselbe erkor ihn seitdem auf allen seinen Reisen und Musterungen- zu seiner Begleitung, ernannte ihn am 28. Mai 1739 zum General der Infanterie; und bestellte ihn am 22. August j. 1, in besonderer Anerkennung seiner bey denen Mecklenburgischen angelegenheiten geleisteten Dienste, zum Drosten über die vier Meklenburgischen Aemter Hau, Eldena, Wredenhagen und Marnitz, welche sich zu jener Zeit in Preussischem Pfandbesitz befanden.» Bei der am 22. Juni 1740 zu Potsdam erfolgten Bestattung des am 31. Mai verstorbenen Königs trug der General von Schwerin das Reichspanier. Auch König Friedrich II zeichnete ihn sogleich aus; schon am 30. Juni 1740 ernannte er ihn zum General-Feldmarschall und erhob ihn nebst seinem Bruder Hans Bogislav (Ne, 31)' am 31. Juli j. J. in den Grafenstand;2) auch berief er ihn, zugleich mit dem Minister von Podewils, am 28. October -gleich nach dem Eintreffen der Nachricht vom Tode Kaiser Carls VI — als Vertrauten und Rathgeber nach Rheinsberg3) und übertrug ihm den Oberbefehl über eine Armee, welche bereits im December desselben Jahres von Krossen aus in Schlesien einrückte. An der Seite des Königs zog der Feldmarschall am 3. Januar 1741 feierlich in Breslau ein. Am 10. April 1741 kam es zur Schlacht bei Mollwitz ,4) in welcher Anfangs König Friedrich selbst den Oberbefehl führte. Als aber die Schlacht einen ungünstigen Verlauf nahm und der rechte Preussische Flügel zurückgeworfen sich in wilder Unordnung auflöste, verliess der König, auf dringendes Anrathen Schwerins und des Generaladjutanten Grafen von Wartensleben, nach langem Zögern das Schlachtfeld. Der Feldmarschall, obgleich schon verwundet, übernahm nunmehr den Oberbefehl und antwortete den herandrängenden Generalen auf die Frage: wohin der Rückzug genommen werden solle, entschlossen: Auf den Leib des Feindes! Rasch und entschieden stellte er darauf die verlorene Ordnung wieder her und liess dann dicht geschlossen zu erneutem Angriff vorrücken. Das Gefecht war heftig, der Feldmarschall wurde nochmals verwundet, aber die Schlacht war entschieden, die Oesterreicher wandten sich zur Flucht. Der Sieg von Mollwitz hatte die wichtigsten Folgen: Brieg wurde erobert; Breslau, bisher nur neutral, ward durch einen Handstreich des Feldmarschalls gezwungen, Preussische Besatzung aufzunehmen;5) ganz Niederschlesien fiel in des Königs Hände. Der Feldmarschall ward im October 1741 zum Gouverneur der Festungen Brieg und Neisse ernannt und war am 7. November bei der Huldigung der. versammelten Stände zu Breslau zugegen. 6) Indessen war doch seit dem Siege von Mollwitz mit dem Könige, welcher Schwerins Verdienste um denselben nicht ohne Groll anerkannte, eine Missstimmung eingetreten. Letzterer begab sich zur Wieder¬herstellung seiner, in Folge der Anstrengungen und der erhaltenen Wunden, erschütterten Gesundheit in die Bäder von Karlsbad (1742) und Aachen (1743), und zog sich nach dem Frieden von Breslau (11. Juni 1742) auf seine Güter nach Pommern zurück, wo er um diese Zeit einem neu angelegten Vorwerke den Namen Molhvitz gab. Beim Ausbruch des zweiten schlesischen Krieges 1744 übernahm der Feldmarschall wiederum das Kommando einer Armee und war mit derselben im September j. J. bei dor Eroberung von Prag thätig. Im weiteren Vorlauf des Feldzuges aber kam es zu neuen Missverständnissen zwischen dem Feldmarschall und dem König, und Ersterer verliess im November missmuthig und krank, mit des Königs Erlaubniss, das Heer» und ging nach Schwerinsburg. Dort blieb er auch nach der glücklichen Beendigung des Krieges durch den Frieden von Dresden (25. Decb. 1745) und kam erst im Frühjahr 1747, in Folge besonderer Ein¬ladung des Königs, nach Berlin, woselbst dann eine völlige Aussöhnung stattfand.8) Vor dem Beginn des siebenjährig en Krieges berief ihn der König am 23. Juni 175G mit 'den Generalen von Retzow und von Winterfeld nach Sanssouci und legte diesen seine Meinung über den zu be¬ginnenden Feldzug dar. 9) Der Feldmarschall rief bei dieser Gelegenheit begeistert: Wenn einmal Krieg geführt werden soll, so lasst uns morgen aufbrechen, Sachsen in Besitz nehmen und in diesem kornreichen Lande Vorrathshauser anlegen, um unsere künftigen Operationen in Böhmen zu sichern! Der Feldmarschall erhielt den Oberbefehl über die schlesische Armee,') welche durch Schlesien in Böhmen einbrach, während der König mit der Haupt-Armee in Sachsen einrückte, die sächsische Armee bei Pirna einschloss und die zum Entsatz heraneilenden Oesterreicher unter Brown am 1. October in der Schlacht bei Lowositz schlug. Als der grosse König diesen glänzenden Sieg in einem ausführlichen Bericht dem Feldmarschall mittheilte, erwiederte dieser: 11 n'y a que Vous, Sire, qui ayez pu entreprendre une chose aussi hardie et qui l'ayez pu l'exdcuter avec taut de succs. J'ai bdni le ciel d'avoir conservd la morde personne de Votre .Majestd dans ce- grand danger. Je regrette les braves gdzidraux et vaillans gens qui sont morts pour S071 service dans cette grande jourzzde, mais an ne peut jamais cueillir des roses sans dpines, et ces braves gdhs ayant pdri pour une si belle cause donnent de l'dmulation ä ceux qui les surviv ent ä finir aussi gloricusement qu'eux. Sieben Monate später besiegelte er diese denkwürdigen aus seiner Seele ge¬sprochenen Worte mit seinem Heldentode. Es waren nach wiederholten und höchst eingehenden Verhandlungen zwischen dem König und dem Feldmarschall die Dispositionen zum Einmarsch in Böhmen für das Jahr 1757 getroffen') und Prag zum Vereinigungs-Punkt der gesammten Heere bestimmt. Am Morgen des G. Mai 1757 waren dieselben auch dort auf dem rechten Ufer der Moldau versammelt. Prinz Carl von Lothringen stand mit der Oesterreichischen Armee in einer überaus festen Stellung. Der König war für sofortigen Angriff derselben und wies des Feldmarschalls Bedenken mit dem Sprichwort zurück: Frische Fische, gute Fische! Da drückte sich der fast 73jährige Schwerin den Hut fest in die Augen und sagte: Soll und muss denn heute geschlagen werden, so will ich den Feind gleich hier angreifen, wo ich ihn sehe. Gleich darauf begann die Schlacht.') Man hatte leider einige entwässerte und mit Hafer besäete Teiche für festen Boden angesehen. Als die Preussen in dieselben hineingeriethen, ging es nur langsam vorwärts; aus einer ganzen Reihe von Batte¬rien bestrichen, erlitten die Truppen ungeheure Verluste und begannen zu wanken. In dieseM Augenblick kam Schwerin herangesprengt. Voll heftigen Unwillens und in jugendlichem Feuereifer riss er dem Stabs¬kapitain von Rohr die Fahne aus der Hand, und setzte sich an die Spitze seines Regiments mit dem lauten Zuruf: Wer ein braver Kerl ist, der folge mir! Sein Beispiel beseelto die Truppen mit neuem Muthe, aber kaum 12 Schritte waren sie wieder vorgedrungen, als der greise Feldherr — hoch in seiner Rechten die Fahne haltend — von fünf Kartätschenkugeln getroffen todt vom Pferde sank.4) Doch bald flatterte die Fahne5) wieder über den Häuptern dor Preussen, welche den Tod ihres geliebten Führers rächend, Wunder von Tapferkeit verrichteten. Die Prager Schlacht wurde gewonnen. Die Schlacht bei Prag, sagt König Friedrich in seiner Geschichte des siebenjährigen Krieges, war eine der mörderischsten des Jahrhunderts, eine wahre Heroenschlacht. Allein S chwerins Tod machte die Lorbeeren dieses Sieges welken. Er fügt dann hinzu: Der Verlust der Preussen betrug 18000 Mann, ohne den Feldmarschall Schwerin zu zählen, welcher allein 10000 Mann galt.6) Die Leiche Schwerins wurde im Kloster St. Margarothen einbalsamirt und feierlich ausgestellt. Auch der König betrachtete sie dort in stummem Schmerz mit Thränen in den Augen;7) dann ward sie in feierliebem Zuge über Dresden, Kottbus,1) Frankfurt a. 0. nach Pommern gebracht und in dem Erbbegräbniss zu Wussecken beigesetzt. Den Schwarzen Adler-Orden am blutbespritzten Bande, welches der Held in der Prager Schlacht ge¬tragen, überliess der König der Schwerinschen Familie zu ruhmvoller Erinnerung.2) Im Auftrage des Königs vollendete im October 1761 der Hofmaler Bernhard Rode ein für die Garni¬sonkirche in Berlin bestimmtes und noch dort befindliches Bild, den Heldentod Schwerins darstellend. Gleichfalls auf Befehl des Königs ward am 28. April 1769 auf dem Wilhelmsplatz zu Berlin das Standbild des Feldmarschalls aufgestellt, welches die Bildhauer Caspar Balthasar Adam aus Nancy und Sigisbert Michel aus Paris in carrarischem Marmor ausgeführt hatten. Dieses Bildwerk ward 1863 nach dem Hofe des Kadettenhauses in der Neuen Friedrichstrasse versetzt, und an dessen Stelle kam die gegenwärtig dort befindliche Bronce -Statue, welche von Rauch begonnen und von Miss vollendet ist. Auf dem 1851 von Prof. Rauch vollendeten grossen Monument Friedrichs des Grossen zu Berlin erscheint im Relief auch Feldmar¬schall Schwerin zu Pferde. Die bekanntesten Bilder, welche Schwerins Tod darstellen, sind vom Hofmaler Frisch,3) vom Prof. W. Camphausen4) und vom Prof. Otto Heyden5) gemalt; von Daniel Chod.owiecki sind 2 kleine Kupferstiche vorhanden.6) Ein lebensgrosses Reiterbild, gemalt von Antoine Pesne, der längere Zeit sich in Schwerinsburg aufhielt, befindet sich im Schlosse zu Putzar und von derselben Künstlerhand ist auch das Porträt des Feldmarschalls, welches ihn nach der Schlacht bei Mollwitz darstellt. Der jüngste Neffe des Feldmarschalls (Taf. XII. 5) lies ihm die auf dem Schlosshofe zu Schwerinsburg am 26. October 1790 enthüllte Sandstein-Statue errichten, welche Prof. Bettkober fertigte. Auch an der Stelle, wo er seinen ruhmvollen Tod fand, steht ein würdiges Denkmal. Hier erwies seinem Andenken Kaiser Joseph II ehrende Anerkennung, als er am 7. September 1776 sechs Grenadierbataillone einen Kreis schliessen und, zu Ehren der Heldentugenden des im Kampfe gegen Oesterreich gefallenen Feldherrn, mit Geschütz und Ge¬wehrfeuer eine dreimalige Salve geben liess, wobei der Kaiser jedesmal den Hut abnahm. 7) Schwerins Name lebt im Munde des Volkes und manches soldatisch() Lied feiert seine Tapferkeit und seinen Tod.8) Der Feldmarschall hatte sich zweimal vermält. Zuerst, als 23jähriger Oberst, am 15. Juli 17089) zu Putzar mit Ulrike Eleonore Freiin von Krassow, ältesten Tochter des Königlich Schwedischen Generallieu¬tenants Ernst Dettlof Freiherrn von Krassow auf Pansewitz auf Rügen und der Auguste Wilhelmine geb. von Wolfrath. Sie war am 2. Mai 1693 zu Mastricht in Brabant geboren und starb nach 46jähriger Ehe am Nachmittag des 30. Juni 1754 zu Schwerinsburg.10) Es wird von ihr berichtet, dass sie männlichen Sinn hatte und diesen mit Erfolg auf ihr grosses Hauswesen, welches fast ein Hofstaat zu nennen war, sowie auf die Verwaltung der weitläuftigen Güter und die eigentliche Bewirthschaftung derselben anwendete. In ihrem Namen hatte ihr Gatte am 17. August 1735 auf die von ihrem Bruder, dem Kaiserlichen Generalmajor Freiherrn Carl Wilhelm von Krassow, hinterlassenen Lehngüter gegen eine Abfindung von 20000 Thalern verzichtet») Diese Summe verordnete sie in ihrem aus Schwerinsburg vom 13. Juni 1754 datirten Testamente zu einem Fideikommiss, von dessen Zinsen das Schwerinsburger Schloss in beständig gutem Stande erhalten werden sollte.") Am 20. October 1754 schritt der schon siebzigjährige Feldmarschall zu seiner zweiten Ehe. An diesem Tage wurde er zu Schwerinsburg mit der Aebtissin des adelichen Stifts zu Barth in Vorpommern, Philippine Luise von Wackenitz getraut. Dieselbe, eine Tochter des Königlich Schwedischen Landes¬hauptmanns zu Wesenberg, Adam Philipp von Wackenitz auf Boltenhagen und der Sophie Magdalene geb. von Glöden a. d. H. Roggenhagen, Hofmeisterin der Markgräfin Albrecht Von Brandenburg, war am 19. März 1696 geboren, starb im fast vollendeten 82. Lebensjahre am 14. Februar 1778 zu Anclam und ward zu Wussecken beigesetzt. Sie war in ihrer Jugend Hofdame der Kronprinzessin Sophie Dorothea von Preussen, der Gemalin des nachherigen Königs Friedrich Wilhelm I, gewesen und galt für die schönste Person am Berliner Hofe)) Zu jener Zeit hatte der Feldmarschall ein nahes Verhältniss mit ihr angeknüpft und so ist diese seine zweite Ehe, zu welcher er bereits wenige Monate nach dem Tode seiner ersten Gemalin schritt - welcher er doch aufrichtig und herzlich zugethan gewesen war - gewissermassen nur als eine Sühne früheren Unrechts anzusehen. Die durch diese Heirat]: legitimirte Tochter') Christina Charlotte von Schwerin war mit dem Major Christoph Adam von Stedingk auf Lentschow verheirathot und ward die Mutter der nachmals in Schwedischen Diensten als Feldmarschall und als Admiral berühmt ge-wordenen Gebrüder Grafen von Stedingk. Andere directe Nachkommen hinterliess der Feldmarschall nicht, da seine Kinder aus erster Ehe be¬reits in frühster Jugend gestorben waren. Er setzte daher durch Testament') vom 14. März 1755 die drei Söhne seines vor ihm verstorbenen Bruders, des Grafen Hans Bogislav (Taf. XII. 1), zu Erben seiner be¬deutenden Güter ein. Diese Güter rührten zum Theil aus der Erbschaft seines Vaters und seines Oheims Dettlof (No. 23)4) her. Aus derselben waren ihm in Folge eines Vergleiches mit seinem mehrerwähnten Bruder Hans Bogislav vom 18. Juli 1708 Löwitz, Wittstock, Neuondorff (a), Ducherow, der väterliche Antheil an Cum¬merow, Antheile an Stretense und Panschow, und 4 Bauerhöfe in Busow zugefallen. Abgegeben hatte er von diesem Erbe nure die letztgenannten Höfe, welche er 1710 mit Otto Jacob von Schwerin (Taf. XV. 1) gegen dessen Lehen in Cummerow vertauschte.6) Dagegen hatto er weitere Er- werbungen gemacht: • Zunächst war er in den Besitz von ganz Cummerow gelangt, nachdem er 1710 von den Erben des Curd Dettlof (Taf. XIII. 17) auch dessen Antheil daran gekauft hatte.” Daselbst hatte er 1733 den Bau eines prächtigen Schi o s s es vollendet, und König Friedrich Wilhelm I, der mehrmals zum Besuch dort weilte, hatte bei seiner Anwesenheit am 14. August 1733 diesem Orte den'Namen Schwerinsburg gegebene und demselben allerlei städtische Gerechtigkeiten verliehen. Durch Kauf und Tausch hatte sich der Feldmarschall ferner in den ungetheilton Besitz der Güter Wussecken,0) Stretens e") und Du cherown) gesetzt und war mit denselben 1741 ausdrücklich belehnt worden.") Von seinem Bruder Hans Bogislav (Taf. XII. 1) hatte er am 24. Juni 1721 dessen Ackerwerk zu Dr e v elow, sowie dessen Besitz in T hur o w gekauft und zu letzterem späterhin weitere Antheilo er¬worben;le ebenso hatte er sich in Tetterin angekauft und weitere Antheile daselbst 1742 ,gegen das in jenem Jahr gekaufte halbe Gut Neuenkirchen eingetauscht») endlich hatto er das alte Schwerinsche Lehn¬gut Müggenburg (b), welches 1626 von den Erben des Rüdiger von Schwerin (Taf. VIII. 23) verkauft war, 15) reluirt. 16) Aber ' der Feldmarschall hatte nicht nur seinen Grundbesitz auf diese Weise erweitert, sondern. mit Umsicht und unermüdlicher Ausdauer hatte er durch eine treffliche Bewirthschaftung die Ertragsfähigkeit seiner Güter bedeutend gehoben. Von den Vorwerken, welche er anlegte, ist bereits das zu Dueherow ge¬hörige Mollwitz erwähnt worden; von Neuendorff hatte er durch Rodungen aus einem Buschkaten das Vorwerk Curtshagen abgezweigt, welches später zum selbstständigen Rittergut wurde und gegenwärtig (1876) der Sitz einer danach benannten Linio des von Schwerinschen Geschlechts (Taf. VI. A.) ist:. . Die Einlösung der Spantekower Güter,17) auf welche der Feldmarschall seit dem Jahr 1721 wiederholt seine Ansprüche geltend gemacht hatte, war ihm nicht gelungen; die persönliche Feindschaft, welche zwischen ihm und dem damaligen 'Grosskanzler von Coccoji bestand,") war auf eine in der Preussischen Rechtsgeschichte beispiellosen Weise nicht ohne Einfluss auf die Rechtsverhandlungen geblieben.") Die. altväterlichen Lehen waren dem Feldmarschall in der: Lohnbriefen") von 1705, 1723 und 1741 und in dem letzteren auch noch insbesondere das Erbküchenmoister-Amt bestätigt worden. Zum Gedächtniss des berühmten Ahnherrn begründeten die Gebrüder Maximilian und Victor Grafen von Schwerin auf Putzar und Schwerinsburg (Taf. XII. 26, 31) am hundertjährigen Tage der Schlacht von Prag, am 6. Mai 1857, die „Feldmarschall Schwerin-Erinnerungs-Stiftung" zur Unterstützung hülfsbedürftiger Invaliden der Preussischen Armee, unter vorzugsweiser Berücksichtigung des Anclamer Kreises. Durch 17r-kunde vom 4. September 1857 wurde dieselbe als Special-Stiftung der allgemeinen Landes-Stiftung „National-Dank" zugefügt und durch den Protector der letzteren am 1.5. October 1857 genehmigt. == Eltern == * [[vonSchwerin:Ulrich von Schwerin (* 1648)|Ulrich von Schwerin]] (* 18.2.1648 in [[vonSchwerin:Löwitz|Löwitz]], † 8.8.1697 in Barth) * Anna Lucretia von Ramin (* 1653, † 24.5.1745 in [[vonSchwerin:Putzar|Putzar]]) == Geschwister == # [[vonSchwerin:Bernd Dettlof von Schwerin (* 1676)|Bernd Dettlof von Schwerin]] (* 1676 in [[vonSchwerin:Löwitz|Löwitz]], [[Bild:gefallen.png]] 2./22.7.1704 bei Donauwörth) # [[vonSchwerin:Sophie Ilsabe von Schwerin (* 1677)|Sophie Ilsabe von Schwerin]] (* 9.3.1677, † 1715) # [[vonSchwerin:Anton Ulrich von Schwerin (* 1679)|Anton Ulrich von Schwerin]] (* 1679, † 1709 in Deventer) # [[vonSchwerin:Margarethe Dorothea von Schwerin (* 1680)|Margarethe Dorothea von Schwerin]] (* 9.2.1680, † ) # [[vonSchwerin:Hans Bogislav Graf von Schwerin (* 1683)|Hans Bogislav Graf von Schwerin]] (* 10.6.1683 in [[vonSchwerin:Löwitz|Löwitz]], † 23.8.1747 in Berlin) Stammvater der [[vonSchwerin:Vorlage:Linie Schwerinsburg|'''Linie Schwerinsburg''']] # [[vonSchwerin:Barbara Luise von Schwerin (* 1690)|Barbara Luise von Schwerin]] (* 4.7.1690, † nach 1721) # [[vonSchwerin:Anna Beate Lucretia von Schwerin (* 1692)|Anna Beate Lucretia von Schwerin]] (* 14.7.1692, † 4./14.4.1692) # [[vonSchwerin:Sophia Juliane von Schwerin (* 1694)|Sophia Juliane von Schwerin]] (* 9.1.1694, † 25.2.1755 in [[vonSchwerin:Putzar|Putzar]] # Antonie Sabine von Schwerin ( † als Kind vor 1697) # Anna Beate von Schwerin ( † als Kind vor 1697) # Catharina Lukretia von Schwerin ( † als Kind vor 1697) # Eva Hedwig von Schwerin ( † als Kind vor 1697) == Kinder == # [[vonSchwerin:Hans Dettlof von Schwerin (* 1711)|Hans Dettlof von Schwerin]] (* 26.4.1711 in Schwerin, † 7.4.1715 in Rostock) # [[vonSchwerin:Sophie Charlotte von Schwerin (* 1712)|Sophie Charlotte von Schwerin]] (* 19.11.1712 in Schwerin, † 8.4.1715 in Rostock) # [[vonSchwerin:Carl Leopold von Schwerin (* 1715)|Carl Leopold von Schwerin]] (* 27.2.1715 in Rostock, † 27.2.1716 in Schwerin) == Literatur == == Weblinks == == Einzelnachweise == <references /> == Bilder ==
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