vonSchwerin:Curd Christoph Graf von Schwerin (* 1684)

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Wir können hier von seinem tatenreichen und ruhmvollen Leben nur einen verhältnissmässig kurzen Abriss geben, und müssen im Übrigen auf die in Bezug auf ihn zahlreich vorhandenen Quellen und Lebensbeschreibungen verweisen.<ref>Von den Biographien des Feldmarschalls sind die bedeutendsten: K. A. Varnhagen von Ense, Leben des Feldmarschalls Grafen von Schwerin. Berlin 1841; Ludwig Giesebrecht, Denkwürdigkeiten aus dem Leben Kurds von Schwerin. Stettin 1828; J. G. Töllner, „Ein Christ und ein Held" oder einige besondere Nachrichten von dem berühmten Generalfeldmarschall Grafen von Schwerin. Frankfurt a. 0. 1758; Dr. K. F. Pauli, Leben und Thaten des berühmten K. Preuss. Generalfeldmarschalls Grafen von Schwerin. Frankfurt und Leipzig 1759; ferner aber sind vorhanden: (Ordensrath König), Lebensbeschreibung. Berlin und Frankfurt a. 0. 1790; Hauptmann von Stamfort, Kurze Nachrichten von dem Leben und Karakter des Feldm. etc., in der Militär-Monatsschrift. Berlin 1785, Bd. 2; Eloge de M. le Marechal Cornte de Schwerin. Berlin chez Jean Jaspord 1760; Militär-Kalender auf das Jahr 1797, Berlin, Lebensbeschreibung Preuss. Generale III.; Allgemeine Preuss. Personalchronik, Berlin 1820, Abriss des Lebens Schwerins; Vossische Zeitung 1804, Stück 122; König, Milit. Pantheon, Berlin 1797, Th. III. S. 453 ff.; . Dr. Friedrich Förster, Friedrich der Grosse, Berlin 1852, S. 305 ff.; Pauli, Leben grosser Helden, Halle 1759, Th. I. S. 61-130; v. Schöning, die Generale der Preuss. Armee, No. 196; Julius Mebes, Beiträge zur Geschichte des Brandenb. Preuss. Staates und Heeres, Berlin 1861, 1. Bd. S. 352 ff.; Fürst N. S. Galitzin, Allgem. Kriegsgeschichte der Neuzeit, übers. von Eichwald, 3. Bd. S. 336. — Zahlreiche Quellen nennt Varnhagen von Ense in seinem oben aufgeführten Buch.</ref>
Wir können hier von seinem tatenreichen und ruhmvollen Leben nur einen verhältnissmässig kurzen Abriss geben, und müssen im Übrigen auf die in Bezug auf ihn zahlreich vorhandenen Quellen und Lebensbeschreibungen verweisen.<ref>Von den Biographien des Feldmarschalls sind die bedeutendsten: K. A. Varnhagen von Ense, Leben des Feldmarschalls Grafen von Schwerin. Berlin 1841; Ludwig Giesebrecht, Denkwürdigkeiten aus dem Leben Kurds von Schwerin. Stettin 1828; J. G. Töllner, „Ein Christ und ein Held" oder einige besondere Nachrichten von dem berühmten Generalfeldmarschall Grafen von Schwerin. Frankfurt a. 0. 1758; Dr. K. F. Pauli, Leben und Thaten des berühmten K. Preuss. Generalfeldmarschalls Grafen von Schwerin. Frankfurt und Leipzig 1759; ferner aber sind vorhanden: (Ordensrath König), Lebensbeschreibung. Berlin und Frankfurt a. 0. 1790; Hauptmann von Stamfort, Kurze Nachrichten von dem Leben und Karakter des Feldm. etc., in der Militär-Monatsschrift. Berlin 1785, Bd. 2; Eloge de M. le Marechal Cornte de Schwerin. Berlin chez Jean Jaspord 1760; Militär-Kalender auf das Jahr 1797, Berlin, Lebensbeschreibung Preuss. Generale III.; Allgemeine Preuss. Personalchronik, Berlin 1820, Abriss des Lebens Schwerins; Vossische Zeitung 1804, Stück 122; König, Milit. Pantheon, Berlin 1797, Th. III. S. 453 ff.; . Dr. Friedrich Förster, Friedrich der Grosse, Berlin 1852, S. 305 ff.; Pauli, Leben grosser Helden, Halle 1759, Th. I. S. 61-130; v. Schöning, die Generale der Preuss. Armee, No. 196; Julius Mebes, Beiträge zur Geschichte des Brandenb. Preuss. Staates und Heeres, Berlin 1861, 1. Bd. S. 352 ff.; Fürst N. S. Galitzin, Allgem. Kriegsgeschichte der Neuzeit, übers. von Eichwald, 3. Bd. S. 336. — Zahlreiche Quellen nennt Varnhagen von Ense in seinem oben aufgeführten Buch.</ref>
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Curd Christoph wurde am 26. October 1684 zu Löwitz geboren, seit 1697 von seinem Oheim Dettlof (No. 23) im Haag erzogen, besuchte die Universitäten Leyden und Rostock, und ward am 29. November 1699 auch bei der Universität Greifswald eingeschrieben,4) trat jedoch — sehr gegen den Wunsch der Seinigen, welche ihn für die staatsmännische Laufbahn bestimmt hatten, — im Jahr 1700 als Fähnrich in das Meklenburgische Regiment, dessen Inhaber sein Oheim war und welches damals in holländischen Diensten stand. Bei der Kompagnie seines Bruders Bernd Dettlof (No. 27) machte er eine strenge soldatische Schule durch; focht dann im spanischen Erbfolgekriego unter Marlborough bei Donauwörth (2. Juli 1704) und Höchstädt (13. August 1704), und wurde am 10. September 1705, noch nicht volle 21 Jahre alt, von den •Generalstaaten zum K apitain befördert; erhielt auch gleichzeitig die Kompagnie seines bei 'Donauwörth gebliebenen 'Bruders. Als aber sein Oheim, dem er in kindlicher Liebe zugethan war, sich im Octöber 1705
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Curd Christoph wurde am 26. October 1684 zu [[vonSchwerin:Löwitz|Löwitz]] geboren, seit 1697 von seinem Onkel [[vonSchwerin:Dettlof von Schwerin (* 1650)|Dettlof]] im Haag erzogen, besuchte die Universitäten [[Wikipedia:de:Universität Leiden|Leiden]] und [[Wikipedia:de:Universität Rostock|Rostock]], und war am 29. November 1699 auch bei der [[Wikipedia:de:Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]] eingeschrieben,<ref>Album der Universität. Wegen seines jugendlichen Alters wurde er nicht vereidigt, sondern nur durch Handschlag zum Gehorsam verpflichtet.</ref> trat jedoch — sehr gegen den Wunsch der Seinigen, welche ihn für die staatsmännische Laufbahn bestimmt hatten — im Jahr 1700 als [[Wikipedia:de:Fähnrich|Fähnrich]] in das Meklenburgische Regiment, dessen Inhaber sein Onkel war und welches damals in holländischen Diensten stand. Bei der Kompagnie seines Bruders [[vonSchwerin:Bernd Dettlof von Schwerin (* 1676)|Bernd Dettlof]] machte er eine strenge soldatische Schule durch, focht dann im [[Wikipedia:de:Spanischer Erbfolgekrieg|spanischen Erbfolgekrieg]] unter [[Wikipedia:de:Duke of Marlborough|Marlborough]] bei Donauwörth (2. Juli 1704) und Höchstädt (13. August 1704), und wurde am 10. September 1705, noch nicht volle 21 Jahre alt, von den Generalstaaten zum Kapitain befördert. Gleichzeitig erhielt er auch die Kompagnie seines, bei Donauwörth gebliebenen Bruders. Als aber sein Onkel, dem er in kindlicher Liebe zugetan war, sich im Oktober 1705 veranlasst sah, seinen Abschied zu nehmen und sich auf seine Güter nach Pommern begab, begleitete er ihn dorthin<ref>Wie es scheint, nahm Curd Christoph nicht seinen Abschied, sondern befand sich nur auf erlaub.</ref> und verblieb auch bis zu dessen am 30. August 1707 erfolgenden Tode bei ihm in [[vonSchwerin:Putzar|Putzar]]. Als [[Wikipedia:de:Oberstleutnant#Historisches|Oberstlieutenant]] mit einem Patent vom 30. November 1706 kehrte er darauf in den Meklenburgischen Dienst ,zurück<ref>Aber nicht
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veranlasst sah, seinen Abschied zu nehmen und sich auf seine Güter nach Pommern begab, begleitete er ihn dorthin') und verblieb auch bis zu dessen am 30. August 1707 erfolgenden Tode bei ihm in Putzar. Als Ob erstli eu t e na n t mit einem Patent vom 30. November 1706 kehrte er darauf in den Meklenburgischen Dienst ,zurück2) und ward schon am 3. November 1707, im Alter von 23 Jahren, zum Oberst ernannt. Unter dem Feldmarschall Grafen Magnus von Steenboek, welcher eine schs;fedische Armee in Meklenburg befehligte, -wohnte er am 20. December 1712 dem Gefecht von Gadebusch bei, in welchem jener 'die Dänen besiegte, und ging darauf in, dessen Auftrage, mit Erlaübniss seines Herzogs, in geheimer Sendüng ' von hoher Wichtigkeit zu König Carl XII, welcher sich grade zu jener Zeit von Bonder nach Demitocca begoben hatte. Im täglichen Umgange mit diesem merkwürdigen Kriegshelden sammelte Curd -ChriStoPli während, seiner mehrmonatlichen Anwesenheit einen grossen' Reichthum an Beobachtungen und Erfahrungen.') Erst am 5. November 1713 erhielt er seine Abfertigung und kehrte nach Meklenburg zurück,. woselbst er wieder
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wieder nach Holland. Vermutlich stiess er mit dem von ihm - in Folge der Kapitulation vom 3. November 1707 - bis ultime
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.sein .Regiment übernahm. Nach mehrfachen Klagen wegen seines schlechten Avancemen. ts4) ward , am  
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März 1708 zu errichtenden Bataillon von 5 Kompagnien zu der Steenbockschen Armee.</ref> und war schon am 3. November 1707, im Alter von 23 Jahren, zum [[Wikipedia:de:Oberst#Historisches|Oberst]] ernannt. Unter dem Feldmarschall [[Wikipedia:de:Magnus Stenbock|Grafen Magnus von Steenbock]], welcher eine schwedische Armee in Meklenburg befehligte, wohnte er am 20. December 1712 dem [[Wikipedia:de:Schlacht bei Gadebusch|Gefecht von Gadebusch]] bei, in welchem jener die Dänen besiegte, und ging darauf in dessen Auftrage, mit Erlaubniss seines Herzogs, in geheimer Sendung von hoher Wichtigkeit zu [[Wikipedia:de:Karl XII. (Schweden)|König Carl XII]], welcher sich grade zu jener Zeit von Bender nach Demitocca begeben hatte. Im täglichen Umgange mit diesem merkwürdigen Kriegshelden sammelte Curd-Christoph während seiner mehrmonatlichen Anwesenheit einen grossen Reichtum an Beobachtungen und Erfahrungen.<ref>Über die Sendung nach Bender befinden sich zahlreiche Correspotidenzen im Geh. Archiv zu Schwerin.</ref> Erst am 5. November 1713 erhielt er seine Abfertigung und kehrte nach Meklenburg zurück, woselbst er wieder sein Regiment übernahm. Nach mehrfachen Klagen wegen seines ''schlechten Avancements''<ref>Geh. Archiv zu Schwerin. Schreiben des Obersten von Schwerin an den Herzog vom 27. September 1714 und vom 20. April 1717.</ref>ward er am 3. September 1718, also noch nicht 34 Jahr alt, zum [[Wikipedia:de:Generalmajor|Generalmajor]] befördert. Als solcher kommandierte er 1719 die Meklenburgischen Truppen wider die von Kaiser Carl VI - in Folge wiederholter Klagen der Meklenburgischen Ritterschaft über Gewalttätigkeiten des Herzogs [[Wikipedia:de:Karl Leopold (Mecklenburg)|Carl Leopold]] - mit der Reichs-Execution beauftragten Hannoverschen und Braunschweigischen Truppen unter dem General [[Wikipedia:de:Cuno Josua von Bülow|Cuno Josua Freiherrn von Bülow]], und schlug diese am 6. März des gedachten Jahres im Treffen bei Walsmühlen.<ref>Spiel, Vaterländisches Archiv, Jahrgang 1825, Bd. 2. S. 225 ff. und Jahrgang 1827, Bd. 1. S. 190; Bd. 2. S. 186. - L. v. Sichert, Geschichte der Königl. Hannoverschen Armee, 2. Bd. S. 361 ff. - Geh. Archiv zu Schwerin: Bericht des Generalmajors von Schwerin d. d. Schwerin 6. März 1719,
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3. September 1718, also noch nicht 34 Jahr alt, zum Generalmajor befördert. Als solcher kommandirte er 1719 die Meklenburgischen Truppen wider die von Kaiser Carl VI - in Folge wiederholter Klagen der Meklenburgischen Ritterschaft über Gewaltthätigkeiten des Herzogs Carl Leopold - mit der Reichs-Sxe¬cution beauftragten Hannoverschen und Braunschweigischen Truppen unter dein General Cuno Josua Frei¬herrn von Bülow, und schlug diese am 6. März des gedachten Jahres im Treffen bei Walsmühlen.5) Zum Dank für die geleisteten Dienste ernannte ihn der Herzog am 8. März zum G en e r alliout enan t. Bald darauf aber fügte sich der Herzog dem strengen Sprache des Reichshofratlis und entliess am 5.,April seine Truppen; auch Curd Christoph nahm seinen Abschied.
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u. A.</ref> Zum Dank für die geleisteten Dienste ernannte ihn der Herzog am 8. März zum [[Wikipedia:de:Generalleutnant#Preu.C3.9Fische_Armee|Generallieutenant]]. Bald darauf aber fügte sich der Herzog dem strengen Spruche des Reichshofraths und entliess am 5. April seine Truppen. Auch Curd Christoph nahm seinen Abschied.
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Er war durch den Stockholmer Frieden vom 1. Februar 1720, in welchem Vorpommern an Proussen
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fiel, Preussischer Unterthan geworden und so trat er am 10. April 1720 als Generalmajor einem  
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Er war durch den [[Wikipedia:de:Frieden von Stockholm|Stockholmer Frieden]] vom 1. Februar 1720, in welchem Vorpommern an Preussen fiel, Preussischer Untertan geworden und so trat er am 10. April 1720 als [[Wikipedia:de:Generalmajor|Generalmajor]] mit einem Patent vom 1. Februar in die Preussische Armee. Da grade kein Regiment erledigt war, so entsendete König Friedrich Wilhelm I. zunächst den auch in Staatsgeschäften erfahrenen General in diplomatischen Angelegenheiten 1721 nach Dresden und 1722 nach Warschau an den Hof des [[Wikipedia:de:August II. (Polen)|Königs August des Starken von Polen]]. Nach seiner Rückkehr erhielt er am 13. Januar 1723 das Schwendysche Regiment zu Frankfurt an der Oder.<ref>Regiment No. 24; nachmals Regt. v. d. Goltz; 1806 v. Zengo.</ref> Im Jahr 1724 wurde er abermals - leider zu spät - an den Polnischen Hof gesandt, um das über die Stadt Thorn verhängte strenge Bluturteil zu hintertreiben. Nach einer am 29. Mai 1725 bei Berlin abgehaltenen Special-Revüe über das Schwerinsche Regiment bezeugte ihm der König am 30. November j. J. seine Anerkennung durch die Verleihung der Amtshauptmannschaften von Jorichow und Altenplatow, und ernannte ihn am 25. Juli 1730 zum [[Wikipedia:de:Militärgouverneur|Gouverneur]] der [[Wikipedia:de:Festung Peitz|Festung Peitz]].<ref>Vgl. U. B. II. 702.</ref>
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Patent vom 1. Februar in die Preussische Armee. Da grade kein Regiment erledigt .ivar, so entsendete König Friedrich Wilhelm I zunächst den auch in Staatsgeschäften erfahrenen General in diplomatischen Angelegenheiten 1721 nach Dresden und 1722 nach Warschau an den Hof des Königs August des. Starken von Polen. Nach seiner Rückkehr erhielt er am 13. Januar 1723 das Schwendysche Regiment zu Frank¬furt an der Oder.6) Im Jahr 1724 wurde er abermals - leider zu spät - an den Polnischen sHof •gesandt, um das über' die Stadt Thorn verhängte strenge Bluturtheil zu hintertreiben. Nach einer am 29. Mai 1725' bei Berlin abgehaltenen Special-Revüe über das Schwerinsche Regiment bezeugte ihm der König . am 30. November j. J. seine Anerkennung durch die Verleihung der Amtslinuptmaiinschnften von Jorichow und Altenplatow, und ernannte ihn am 25. Juli 1730 zum Gouverneur der Festring Peitz.7)
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Von den um jene Zeit von dem Grafen Seckendorff' angezettelten und. vom General.von Gruinbkow • geförderten Intriguen, sowie auch 'von den häuslichen Zerwürfnissen der Königlichen -Familie, welche 1730 -. in der versuchten Flucht des Kronprinzen (nachmals König Friedrich der Grosse) ihren 'Gipfelpunkt erreichten, hielt sich Curd ChriStoph fern; doch: gehörte er zu den 370111 Könige berufenen Mitgliedern, des Kr i e gs g e ri clitS, welches unter dem Präsidium des Generallieutenants Achaz von der Schulenburg im October- 1730 zu Köpenick über den Kronpiinien zusammentrat. 8)
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Von den um jene Zeit von dem [[Wikipedia:de:Friedrich Heinrich von Seckendorff|Grafen Seckendorff]] angezettelten und vom [[Wikipedia:de:Friedrich Wilhelm von Grumbkow|General von Grumbkow]] geförderten Intrigen, sowie auch von den häuslichen Zerwürfnissen der Königlichen Familie, welche 1730 in der versuchten Flucht des Kronprinzen (nachmals König Friedrich der Grosse) ihren Gipfelpunkt erreichten, hielt sich Curd Christoph fern; doch gehörte er zu den vom König berufenen Mitgliedern des Kriegsgerichts, welches unter dem Präsidium des Generallieutenants [[Wikipedia:de:Achaz von der Schulenburg|Achaz von der Schulenburg]] im October 1730 zu Köpenick über den Kronprinzen zusammentrat.<ref>Nach [[Wikipedia:de:Thomas Carlyle|Carlyle]], Geschichte Friedrichs des Grossen, stimmte Schwerin mit dem General Grafen [[Wikipedia:de:Alexander von Dönhoff|Alexander von Dönhoff]] gegen den Tod des Kronprinzen; [[Wikipedia:de:Kurd von Schöning|Schöning]], Leben Natzmers, nennt dagegen an Schwerins Stelle den General [[Wikipedia:de:Christian Nicolaus von Linger|Christian von Linger]].</ref>
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Am 30. Mai 1731.ward er zum Gon erarnofit onant befördert und erhielt gleichzeitig den S eliWarzen
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Adler-Orden.
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Am 30. Mai 1731 wurde er zum [[Wikipedia:de:Generalleutnant|Generallieutenant]] befördert und erhielt gleichzeitig den [[Wikipedia:de:Schwarzer Adlerorden|Schwarzen Adler-Orden]].
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. Vom October 1733 bis zum Februar 1734 hielt er mit 3 Regimentern einen Theil • vori Meklenburg,. besetzt, 9) um die dort immer noch fortdauernden Unruhen nun endlich durch Preussischen Einfluss zu lie.- seitigen. Durch die geschickte Lösung. dieser Aufgabe, zu welcher: ihn seine Kenntniss dor Verhältnisso aus früherer. Zeit hier besonders befähigte, sicherte •er sich noch besonders die GunSt und das Vertrauen deS ihm '• schon immer geneigten Königs. Derselbe erkor ihn seitdem auf allen seinen Reisen und Musterungen- zu seiner Begleitung, ernannte ihn am 28. Mai 1739 zum General der Infanterie; und bestellte ihn am 22. August j. 1, in besonderer Anerkennung seiner bey denen Mecklenburgischen angelegenheiten geleisteten Dienste, zum Drosten über die vier Meklenburgischen Aemter Hau, Eldena, Wredenhagen und Marnitz, welche sich zu jener Zeit in Preussischem Pfandbesitz befanden.»
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Vom Oktober 1733 bis zum Februar 1734 hielt er mit 3 Regimentern einen Teil von Meklenburg besetzt,<ref>[[Wikipedia:de:Georg Christian Friedrich Lisch|Lisch]], Meklenburg. Jahrbücher XVII. S. 240.</ref> um die dort immer noch fortdauernden Unruhen nun endlich durch Preussischen Einfluss zu beseitigen. Durch die geschickte Lösung dieser Aufgabe, zu welcher ihn seine Kenntniss der Verhältnisse aus früherer Zeit her besonders befähigte, sicherte er sich noch besonders die Gunst und das Vertrauen des ihm schon immer geneigten Königs. Derselbe erkor ihn seitdem auf allen seinen Reisen und Musterungen zu seiner Begleitung, ernannte ihn am 28. Mai 1739 zum [[Wikipedia:de:General|General]] der [[Wikipedia:de:Infanterie|Infanterie]]; und bestellte ihn am 22. August j. J. in besonderer Anerkennung seiner ''bey denen Mecklenburgischen angelegenheiten'' geleisteten Dienste, zum Drosten über die vier Meklenburgischen Aemter [[Wikipedia:de:Amt Plau am See|Plau]], [[Wikipedia:de:Eldena|Eldena]], [[Wikipedia:de:Wredenhagen|Wredenhagen]] und [[Wikipedia:de:Marnitz|Marnitz]], welche sich zu jener Zeit in Preussischem Pfandbesitz befanden.<ref>U. B. II. 707.</ref>
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Bei der am 22. Juni 1740 zu Potsdam erfolgten Bestattung des am 31. Mai verstorbenen Königs trug der General von Schwerin das Reichspanier.
Bei der am 22. Juni 1740 zu Potsdam erfolgten Bestattung des am 31. Mai verstorbenen Königs trug der General von Schwerin das Reichspanier.
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Auch König Friedrich II zeichnete ihn sogleich aus; schon am 30. Juni 1740 ernannte er ihn zum General-Feldmarschall und erhob ihn nebst seinem Bruder Hans Bogislav (Ne, 31)' am 31. Juli j. J. in den Grafenstand;2) auch berief er ihn, zugleich mit dem Minister von Podewils, am 28. October -gleich nach dem Eintreffen der Nachricht vom Tode Kaiser Carls VI — als Vertrauten und Rathgeber nach Rheinsberg3) und übertrug ihm den Oberbefehl über eine Armee, welche bereits im December desselben Jahres von Krossen aus in Schlesien einrückte. An der Seite des Königs zog der Feldmarschall am 3. Januar 1741 feierlich in Breslau ein. Am 10. April 1741 kam es zur Schlacht bei Mollwitz ,4) in welcher Anfangs König Friedrich selbst den Oberbefehl führte. Als aber die Schlacht einen ungünstigen Verlauf nahm und der rechte Preussische Flügel zurückgeworfen sich in wilder Unordnung auflöste, verliess der König, auf dringendes Anrathen Schwerins und des Generaladjutanten Grafen von Wartensleben, nach langem Zögern das Schlachtfeld. Der Feldmarschall, obgleich schon verwundet, übernahm nunmehr den Oberbefehl und antwortete den herandrängenden Generalen auf die Frage: wohin der Rückzug genommen werden solle, entschlossen: Auf den Leib des Feindes! Rasch und entschieden stellte er darauf die verlorene Ordnung wieder her und liess dann dicht geschlossen zu erneutem Angriff vorrücken. Das Gefecht war heftig, der Feldmarschall wurde nochmals verwundet, aber die Schlacht war entschieden, die Oesterreicher wandten sich zur Flucht.
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Auch König Friedrich II zeichnete ihn sogleich aus. Schon am 30. Juni 1740 ernannte er ihn zum General-Feldmarschall und erhob ihn nebst seinem Bruder [[vonSchwerin:Hans Bogislav Graf von Schwerin (* 1683)|Hans Bogislav]] am 31. Juli j. J. in den Grafenstand.<ref>U. B. II. 708</ref> Auch berief er ihn, zugleich mit dem [[Wikipedia:de:Heinrich Graf von Podewils|Minister von Podewils]], am 28. October - gleich nach dem Eintreffen der Nachricht vom Tode [[Wikipedia:de:Karl VI. (HRR)|Kaiser Carls VI.]] — als Vertrauten und Rathgeber nach Rheinsberg<ref>Dohm, Denkwürdigkeiten I. 4. - Droysen, Geschichte der Preussischen Politik: Friedrich der Grosse. Bd. 1. S. 140 ff.</ref> und übertrug ihm den Oberbefehl über eine Armee, welche bereits im Dezember desselben Jahres von Krossen aus in Schlesien einrückte. An der Seite des Königs zog der Feldmarschall am 3. Januar 1741 feierlich in Breslau ein. Am 10. April 1741 kam es zur Schlacht bei Mollwitz<ref>Neues militärisches Magazin, herausgegeben von J. G. Hoyer, Leipzig 1805. Bd. 3. Stück 6 und 7. — österreichische militärische Zeitschrift, Wien 1813, Heft 9. — Militärisches Wochenblatt, Berlin 1825. No. 471, 473. — Lo spectateur militaire, Paris 1827, Tom. III. p. 73.ff. u.s.w.</ref> in welcher Anfangs König Friedrich selbst den Oberbefehl führte. Als aber die Schlacht einen ungünstigen Verlauf nahm und der rechte Preussische Flügel zurückgeworfen sich in wilder Unordnung auflöste, verliess der König, auf dringendes Anrathen Schwerins und des Generaladjutanten [[Wikipedia:de:Gustav von Wartensleben|Grafen von Wartensleben]], nach langem Zögern das Schlachtfeld. Der Feldmarschall, obgleich schon verwundet, übernahm nunmehr den Oberbefehl und antwortete den herandrängenden Generalen auf die Frage: wohin der Rückzug genommen werden solle, entschlossen: ''Auf den Leib des Feindes!'' Rasch und entschieden stellte er darauf die verlorene Ordnung wieder her und liess dann dicht geschlossen zu erneutem Angriff vorrücken. Das Gefecht war heftig, der Feldmarschall wurde nochmals verwundet, aber die Schlacht war entschieden, die Österreicher wandten sich zur Flucht.
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Der Sieg von Mollwitz hatte die wichtigsten Folgen: Brieg wurde erobert; Breslau, bisher nur neutral, ward durch einen Handstreich des Feldmarschalls gezwungen, Preussische Besatzung aufzunehmen;5) ganz Niederschlesien fiel in des Königs Hände.
Der Sieg von Mollwitz hatte die wichtigsten Folgen: Brieg wurde erobert; Breslau, bisher nur neutral, ward durch einen Handstreich des Feldmarschalls gezwungen, Preussische Besatzung aufzunehmen;5) ganz Niederschlesien fiel in des Königs Hände.
Der Feldmarschall ward im October 1741 zum Gouverneur der Festungen Brieg und Neisse ernannt und war am 7. November bei der Huldigung der. versammelten Stände zu Breslau zugegen. 6)
Der Feldmarschall ward im October 1741 zum Gouverneur der Festungen Brieg und Neisse ernannt und war am 7. November bei der Huldigung der. versammelten Stände zu Breslau zugegen. 6)

Aktuelle Version vom 12. Februar 2012, 10:29 Uhr

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