vonSchwerin:Curd Christoph Graf von Schwerin (* 1684)

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u. A.</ref> Zum Dank für die geleisteten Dienste ernannte ihn der Herzog am 8. März zum [[Wikipedia:de:Generalleutnant#Preu.C3.9Fische_Armee|Generallieutenant]]. Bald darauf aber fügte sich der Herzog dem strengen Spruche des Reichshofraths und entliess am 5. April seine Truppen. Auch Curd Christoph nahm seinen Abschied.
u. A.</ref> Zum Dank für die geleisteten Dienste ernannte ihn der Herzog am 8. März zum [[Wikipedia:de:Generalleutnant#Preu.C3.9Fische_Armee|Generallieutenant]]. Bald darauf aber fügte sich der Herzog dem strengen Spruche des Reichshofraths und entliess am 5. April seine Truppen. Auch Curd Christoph nahm seinen Abschied.
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Er war durch den Stockholmer Frieden vom 1. Februar 1720, in welchem Vorpommern an Proussen
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Er war durch den [[Wikipedia:de:Frieden von Stockholm|Stockholmer Frieden]] vom 1. Februar 1720, in welchem Vorpommern an Preussen fiel, Preussischer Untertan geworden und so trat er am 10. April 1720 als [[Wikipedia:de:Generalmajor|Generalmajor]] mit einem Patent vom 1. Februar in die Preussische Armee. Da grade kein Regiment erledigt war, so entsendete König Friedrich Wilhelm I. zunächst den auch in Staatsgeschäften erfahrenen General in diplomatischen Angelegenheiten 1721 nach Dresden und 1722 nach Warschau an den Hof des [[Wikipedia:de:August II. (Polen)|Königs August des Starken von Polen]]. Nach seiner Rückkehr erhielt er am 13. Januar 1723 das Schwendysche Regiment zu Frankfurt an der Oder.<ref>Regiment No. 24; nachmals Regt. v. d. Goltz; 1806 v. Zengo.</ref> Im Jahr 1724 wurde er abermals - leider zu spät - an den Polnischen Hof gesandt, um das über die Stadt Thorn verhängte strenge Bluturteil zu hintertreiben. Nach einer am 29. Mai 1725 bei Berlin abgehaltenen Special-Revüe über das Schwerinsche Regiment bezeugte ihm der König am 30. November j. J. seine Anerkennung durch die Verleihung der Amtshauptmannschaften von Jorichow und Altenplatow, und ernannte ihn am 25. Juli 1730 zum [[Wikipedia:de:Militärgouverneur|Gouverneur]] der [[Wikipedia:de:Festung Peitz|Festung Peitz]].<ref>Vgl. U. B. II. 702.</ref>
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fiel, Preussischer Unterthan geworden und so trat er am 10. April 1720 als Generalmajor einem  
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Patent vom 1. Februar in die Preussische Armee. Da grade kein Regiment erledigt .ivar, so entsendete König Friedrich Wilhelm I zunächst den auch in Staatsgeschäften erfahrenen General in diplomatischen Angelegenheiten 1721 nach Dresden und 1722 nach Warschau an den Hof des Königs August des. Starken von Polen. Nach seiner Rückkehr erhielt er am 13. Januar 1723 das Schwendysche Regiment zu Frank¬furt an der Oder.6) Im Jahr 1724 wurde er abermals - leider zu spät - an den Polnischen sHof •gesandt, um das über' die Stadt Thorn verhängte strenge Bluturtheil zu hintertreiben. Nach einer am 29. Mai 1725' bei Berlin abgehaltenen Special-Revüe über das Schwerinsche Regiment bezeugte ihm der König . am 30. November j. J. seine Anerkennung durch die Verleihung der Amtslinuptmaiinschnften von Jorichow und Altenplatow, und ernannte ihn am 25. Juli 1730 zum Gouverneur der Festring Peitz.7)
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Von den um jene Zeit von dem [[Wikipedia:de:Friedrich Heinrich von Seckendorff|Grafen Seckendorff]] angezettelten und vom [[Wikipedia:de:Friedrich Wilhelm von Grumbkow|General von Grumbkow]] geförderten Intrigen, sowie auch von den häuslichen Zerwürfnissen der Königlichen Familie, welche 1730 in der versuchten Flucht des Kronprinzen (nachmals König Friedrich der Grosse) ihren Gipfelpunkt erreichten, hielt sich Curd Christoph fern; doch gehörte er zu den vom König berufenen Mitgliedern des Kriegsgerichts, welches unter dem Präsidium des Generallieutenants [[Wikipedia:de:Achaz von der Schulenburg|Achaz von der Schulenburg]] im October 1730 zu Köpenick über den Kronprinzen zusammentrat.<ref>Nach [[Wikipedia:de:Thomas Carlyle|Carlyle]], Geschichte Friedrichs des Grossen, stimmte Schwerin mit dem General Grafen [[Wikipedia:de:Alexander von Dönhoff|Alexander von Dönhoff]] gegen den Tod des Kronprinzen; [[Wikipedia:de:Kurd von Schöning|Schöning]], Leben Natzmers, nennt dagegen an Schwerins Stelle den General [[Wikipedia:de:Christian Nicolaus von Linger|Christian von Linger]].</ref>
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Von den um jene Zeit von dem Grafen Seckendorff' angezettelten und. vom General.von Gruinbkow • geförderten Intriguen, sowie auch 'von den häuslichen Zerwürfnissen der Königlichen -Familie, welche 1730 -. in der versuchten Flucht des Kronprinzen (nachmals König Friedrich der Grosse) ihren 'Gipfelpunkt erreichten, hielt sich Curd ChriStoph fern; doch: gehörte er zu den 370111 Könige berufenen Mitgliedern, des Kr i e gs g e ri clitS, welches unter dem Präsidium des Generallieutenants Achaz von der Schulenburg im October- 1730 zu Köpenick über den Kronpiinien zusammentrat. 8)
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Am 30. Mai 1731.ward er zum Gon erarnofit onant befördert und erhielt gleichzeitig den S eliWarzen
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Am 30. Mai 1731 wurde er zum [[Wikipedia:de:Generalleutnant|Generallieutenant]] befördert und erhielt gleichzeitig den [[Wikipedia:de:Schwarzer Adlerorden|Schwarzen Adler-Orden]].
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Adler-Orden.
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. Vom October 1733 bis zum Februar 1734 hielt er mit 3 Regimentern einen Theil • vori Meklenburg,. besetzt, 9) um die dort immer noch fortdauernden Unruhen nun endlich durch Preussischen Einfluss zu lie.- seitigen. Durch die geschickte Lösung. dieser Aufgabe, zu welcher: ihn seine Kenntniss dor Verhältnisso aus früherer. Zeit hier besonders befähigte, sicherte •er sich noch besonders die GunSt und das Vertrauen deS ihm '• schon immer geneigten Königs. Derselbe erkor ihn seitdem auf allen seinen Reisen und Musterungen- zu seiner Begleitung, ernannte ihn am 28. Mai 1739 zum General der Infanterie; und bestellte ihn am 22. August j. 1, in besonderer Anerkennung seiner bey denen Mecklenburgischen angelegenheiten geleisteten Dienste, zum Drosten über die vier Meklenburgischen Aemter Hau, Eldena, Wredenhagen und Marnitz, welche sich zu jener Zeit in Preussischem Pfandbesitz befanden.»
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Vom Oktober 1733 bis zum Februar 1734 hielt er mit 3 Regimentern einen Teil von Meklenburg besetzt,<ref>[[Wikipedia:de:Georg Christian Friedrich Lisch|Lisch]], Meklenburg. Jahrbücher XVII. S. 240.</ref> um die dort immer noch fortdauernden Unruhen nun endlich durch Preussischen Einfluss zu beseitigen. Durch die geschickte Lösung dieser Aufgabe, zu welcher ihn seine Kenntniss der Verhältnisse aus früherer Zeit her besonders befähigte, sicherte er sich noch besonders die Gunst und das Vertrauen des ihm schon immer geneigten Königs. Derselbe erkor ihn seitdem auf allen seinen Reisen und Musterungen zu seiner Begleitung, ernannte ihn am 28. Mai 1739 zum [[Wikipedia:de:General|General]] der [[Wikipedia:de:Infanterie|Infanterie]]; und bestellte ihn am 22. August j. J. in besonderer Anerkennung seiner ''bey denen Mecklenburgischen angelegenheiten'' geleisteten Dienste, zum Drosten über die vier Meklenburgischen Aemter [[Wikipedia:de:Amt Plau am See|Plau]], [[Wikipedia:de:Eldena|Eldena]], [[Wikipedia:de:Wredenhagen|Wredenhagen]] und [[Wikipedia:de:Marnitz|Marnitz]], welche sich zu jener Zeit in Preussischem Pfandbesitz befanden.<ref>U. B. II. 707.</ref>
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Bei der am 22. Juni 1740 zu Potsdam erfolgten Bestattung des am 31. Mai verstorbenen Königs trug der General von Schwerin das Reichspanier.
Bei der am 22. Juni 1740 zu Potsdam erfolgten Bestattung des am 31. Mai verstorbenen Königs trug der General von Schwerin das Reichspanier.
Auch König Friedrich II zeichnete ihn sogleich aus; schon am 30. Juni 1740 ernannte er ihn zum General-Feldmarschall und erhob ihn nebst seinem Bruder Hans Bogislav (Ne, 31)' am 31. Juli j. J. in den Grafenstand;2) auch berief er ihn, zugleich mit dem Minister von Podewils, am 28. October -gleich nach dem Eintreffen der Nachricht vom Tode Kaiser Carls VI — als Vertrauten und Rathgeber nach Rheinsberg3) und übertrug ihm den Oberbefehl über eine Armee, welche bereits im December desselben Jahres von Krossen aus in Schlesien einrückte. An der Seite des Königs zog der Feldmarschall am 3. Januar 1741 feierlich in Breslau ein. Am 10. April 1741 kam es zur Schlacht bei Mollwitz ,4) in welcher Anfangs König Friedrich selbst den Oberbefehl führte. Als aber die Schlacht einen ungünstigen Verlauf nahm und der rechte Preussische Flügel zurückgeworfen sich in wilder Unordnung auflöste, verliess der König, auf dringendes Anrathen Schwerins und des Generaladjutanten Grafen von Wartensleben, nach langem Zögern das Schlachtfeld. Der Feldmarschall, obgleich schon verwundet, übernahm nunmehr den Oberbefehl und antwortete den herandrängenden Generalen auf die Frage: wohin der Rückzug genommen werden solle, entschlossen: Auf den Leib des Feindes! Rasch und entschieden stellte er darauf die verlorene Ordnung wieder her und liess dann dicht geschlossen zu erneutem Angriff vorrücken. Das Gefecht war heftig, der Feldmarschall wurde nochmals verwundet, aber die Schlacht war entschieden, die Oesterreicher wandten sich zur Flucht.
Auch König Friedrich II zeichnete ihn sogleich aus; schon am 30. Juni 1740 ernannte er ihn zum General-Feldmarschall und erhob ihn nebst seinem Bruder Hans Bogislav (Ne, 31)' am 31. Juli j. J. in den Grafenstand;2) auch berief er ihn, zugleich mit dem Minister von Podewils, am 28. October -gleich nach dem Eintreffen der Nachricht vom Tode Kaiser Carls VI — als Vertrauten und Rathgeber nach Rheinsberg3) und übertrug ihm den Oberbefehl über eine Armee, welche bereits im December desselben Jahres von Krossen aus in Schlesien einrückte. An der Seite des Königs zog der Feldmarschall am 3. Januar 1741 feierlich in Breslau ein. Am 10. April 1741 kam es zur Schlacht bei Mollwitz ,4) in welcher Anfangs König Friedrich selbst den Oberbefehl führte. Als aber die Schlacht einen ungünstigen Verlauf nahm und der rechte Preussische Flügel zurückgeworfen sich in wilder Unordnung auflöste, verliess der König, auf dringendes Anrathen Schwerins und des Generaladjutanten Grafen von Wartensleben, nach langem Zögern das Schlachtfeld. Der Feldmarschall, obgleich schon verwundet, übernahm nunmehr den Oberbefehl und antwortete den herandrängenden Generalen auf die Frage: wohin der Rückzug genommen werden solle, entschlossen: Auf den Leib des Feindes! Rasch und entschieden stellte er darauf die verlorene Ordnung wieder her und liess dann dicht geschlossen zu erneutem Angriff vorrücken. Das Gefecht war heftig, der Feldmarschall wurde nochmals verwundet, aber die Schlacht war entschieden, die Oesterreicher wandten sich zur Flucht.

Version vom 30. Januar 2012, 11:50 Uhr

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